Bankett für Achilles

Drama/Komödie, DDR 1975, 89 min

Eine erstaunlich offene Anprangerung der durch das Chemieprogramm der DDR verursachten Umweltschäden mit Erwin Geschonneck in der Hauptrolle.
Der im Chemie-Kombinat Bitterfeld gedrehte Film präsentiert verwüstete Landschaften, marode Anlagen und abgearbeitete Menschen. Gezeigt wird der letzte Arbeitstag des Chemiemeisters Karl Achilles, der nach 35-jähriger Betriebszugehörigkeit seinen Arbeitsplatz für den jungen Hochschulchemiker Baahre räumen muss. Parteifunktionäre ergehen sich in den üblichen Lobhudeleien, doch Achilles zerstört voller Wut das Blumenbeet, das er der verunstalteten Haldenlandschaft abgetrotzt hatte. Zu viel Defätismus entsprach jedoch nicht den staatlichen Ansprüchen an einen DEFA-Film: Nachdem er durch die Feierlichkeiten zu seiner Verabschiedung besänftigt wurde, richtet der Chemiemeister seinen Garten wieder her und wird das Projekt der Züchtung besonders widerstandsfähiger Pflanzen weiter verfolgen.
„Bilder der kargen Industrielandschaft des Bitterfelder Reviers und der Blick in die Gesichter der von ihr geprägten Menschen - davon lebt dieser Film“ (Heinz Kersten: So viele Träume. DEFA-Film-Kritiken aus drei Jahrzehnten. Berlin 1996.)