Avatar: Fire and Ash

Zwölf Jahre nach dem ersten »Avatar« und zwei Jahre nach »The Way of Water« geht die Reise auf Pandora weiter - und sie wird düsterer. »Avatar 3: Fire and Ash« setzt etwa ein Jahr nach den letzten Ereignissen ein. Jake und Neytiri leben noch immer beim Meeresstamm der Metkayina, tragen aber schwer an Neteyams Tod. Trauer, Schuldgefühle und die Frage, wie man als Eltern weiterkämpft, wenn man schon so viel verloren hat, stehen am Anfang dieser Fortsetzung. In diese fragile Situation platzt eine neue Bedrohung: die Ash People, ein Vulkanstamm der Na’vi, der in einer lebensfeindlichen Landschaft lebt, die von Lava und Asche gezeichnet ist. Angeführt werden sie von Varang, die „alles für ihr Volk tun würde“ - darunter auch Dinge, die wir als „böse“ empfinden würden. Die Situation wird noch komplizierter, als klar wird, dass sich Varang mit Jakes Erzfeind Quaritch verbündet hat. Cameron interessiert sich dieses Mal weniger für die Schwarz-Weiß-Malerei „Na’vi gut, Menschen böse“, sondern vielmehr für Grauzonen. Es gibt gute und schlechte Menschen - und auch gute und schlechte Entscheidungen bei den Na’vi. Neben dem Vulkanstamm lernen wir neue Kulturen kennen, etwa die Wind Traders, nomadische Händler, die wie die Karawanen der alten Seidenstraße über den Planeten ziehen. Neben wie immer großartigen Bildern verspricht Cameron auch mehr Charaktertiefe: Kiri, Jake, Neytiri und auch Spider rücken noch stärker in den Mittelpunkt, während der Konflikt zwischen Hass (Feuer) und dem, was davon übrig bleibt (Asche), eine immer größere Rolle spielt und sich bis in die Teile 4 und 5 fortsetzt.
Viktoria Franke