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I Like Movies

Komödie/Drama, Kanada 2024, 99 min

Wollten wir Lawrence (Isaiah Lehtinen) für einen Film casten, ihn nachbauen, oder zumindest brauchbar beschreiben, benötigten wir einen putzigen Teil Coolness, einen süffisanten Teil Nerd und einen tapsigen Teil Unbeholfenheit. Und doch fehlte noch das Wichtigste, was diesen filmverrückten Teenager ausmacht. Er selbst nämlich mit echten Unzulänglichkeiten. Hinter den zuerst genannten Zuschreibungen versucht sich der 17-Jährige aus Burlington, einem trostlosen Vorort von Toronto, die meiste Zeit einfach nur zu verstecken. Lawrence steht kurz vorm Ende der Highschool und sieht eine rosige Zukunft unter seinesgleichen, als Filmstudent an der NYU, der angesagtesten Filmhochschule in den USA. Die kostet mehr, als sich seine allein stehende Mutter mit ihrem Sekretärinnen-Job leisten kann. Lawrence mag Filme. Eigentlich mag er vor allem die Tatsache, dass ein cinephiles Großmaul wie er es allen Mitschülerinnen heimzahlen kann, falls sie ihn wieder sozial meiden. Mit seinem einzigen Kumpel Matt (Percy Hynes White) murmelt er fortwährend inside jokes und dann machen sie gelegentlich „ihr Ding“, ihre kleine SNL Performance, denn mit Matt verbindet ihn fast nichts, bis auf das gemeinsame, samstägliche Schauen von „Saturday Night Live“ und das damit beschworene Gefühl von Ausgestoßenheit. Doch ihre Wege trennen sich. Matt mag nicht mehr länger nur der Platzhalter sein als best buddy, und Lawrence jobbt jetzt ebenfalls Samstagnacht in einer Videothek, um seinen NYU-Traum zu finanzieren. Seine Chefin Alana (Romina D'Ugo), die seit ihrer kurzen Schauspielerinnen-Zeit in Los Angeles Filme hasst, gibt ihm eine Chance, sieht über seine soziale Inkompetenz hinweg und überhört arrogante Kommentare. Sie gewährt ihm Zeit und Raum, um etwas Wichtiges für sein Leben zu lernen. Apropos, es darf fest damit gerechnet werden, dass Regisseurin Chandler Levack in ihrem Debütfilm ganz viele Stolpersteine aus ihrer eigenen Karriere verarbeitet hat. Sie siedelt die Handlung nicht allein der VHS-DVD-Nostalgie wegen um die Jahrhundertwende an. Irgendwo zwischen „Happiness“ und „Punch Drunk Love“. Ihr schien auch die Zeit noch einmal erwähnenswert, vor #gender-swap oder #metoo.
alpa kino

Buch: Chandler Levack

Regie: Chandler Levack

Darsteller: Isaiah Lehtinen, Romina D’Ugo,  Krista Bridges

Kamera: Rico Moran

Produktion: VHS Forever Inc.

Bundesstart: 27.03.2025

Start in Dresden: 27.03.2025

FSK: ab 12 Jahren