Gas-Fieber

Dokumentation, Frankreich/Polen 2012, 83 min

2009 traf Lech Kowalski im Osten Polens auf Bauern, die um ihre Existenz fürchteten, weil ein amerikanischer Energiekonzern in ihrer Gegend mit Probebohrungen nach Schiefergas begonnen hatte. In Häuserwänden zeigten sich Risse, das Brunnenwasser war verschmutzt, keine 100 Meter von den Wohnsiedlungen entfernt zerfurchten Raupenfahrzeuge ohne Genehmigung die Felder. Die Bauern fragten sich, wie sie diesem Treiben ein Ende setzen könnten. Der Filmemacher war überzeugt, dass das, was hier passierte, nicht nur von lokaler Bedeutung war, sondern über kurz oder lang die ganze Welt betreffen würde. Er begann, Informationen über das Thema Schiefergas zu sammeln: verschiedene Fördermöglichkeiten, Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben der Bevölkerung, die in Europa und den Vereinigten Staaten in der Nähe der Förderanlagen lebt. In den USA wurden bereits Tausende von Bohrtürmen errichtet - vor allem in Pennsylvania, dem „Saudi-Arabien des Schiefergases“.
Der auf den Erfahrungen der polnischen Dorfbewohner basierende Film verdeutlicht, was Schiefergas ist, welche Interessen hinter der Förderung stehen und welche Folgen sie hat. Die Vorgänge in einer relativ kleinen polnischen Region mögen überraschen oder auch empören, was dagegen schon seit geraumer Zeit in den USA passiert, dürfte weit mehr schockieren und beunruhigen.
Lech Kowalskis Film zeigt, wie diese Männer und Frauen lernen, sich zu wehren, zu organisieren und zu kämpfen. Entgegen allen Erwartungen trugen diese einfachen Bürger mehrere Siege davon, die zwar anfechtbar, aber in Anbetracht der Entwicklung in den USA sehr wichtig sind: In Bradford County in Pennsylvania bot sich dem Filmemacher ein kriegsähnliches Bild.

Buch: Lech Kowalski

Regie: Lech Kowalski

Bundesstart:

Start in Dresden: