Die Bettlektüre

Nagiko hegt ein tiefes Interesse an der Literatur, seit sie zu ihren Geburtstagen aus den erotischen alten Tagebuchaufzeichnungen der Hofdame Sei Shonagon vorgelesen bekam und dazu Glückwünsche von ihrem Vater, einem begabten Kalligraphen, auf den Körper geschrieben bekam. Nagiko ist fasziniert von der Sinnlichkeit und der Erotik, welche die Tagebücher der Hofdame durchziehen. Sie beginnt ihre Liebhaber nach deren kalligraphischem Können auszuwählen, bis sie den Engländer Jerome kennenlernt, welcher sie dazu inspiriert, auf die Körper ihrer Männer zu schreiben. Nagiko vertieft diese Art der literarischen Kunst und bedeckt die Männerkörper mit erotischen und wundervoll ausgearbeiteten Texten. Erst als sie den Entschluss fasst, ihre Werke zu veröffentlichen, kommt es zu fatalen Folgen in ihrer Beziehung mit Jerome.
Peter Greenaway hat ein sinnlich- leises Meisterwerk, welches von einer ständigen Spannung und Erotik geprägt ist, abgeliefert. Der Film beschreibt eine Sinnlichkeit, welche eine intensive Verbindung mit der Kunst der Literatur und der der Kalligraphie eingeht, ohne dabei an Feingefühl zu verlieren.