Rush - Alles für den Sieg

Action/Biographie, USA/Deutschland/Großbritannien 2013, 123 min

Wer kennt noch Jackie Stewart, Jody Scheckter oder Mario Andretti? Wahrscheinlich die Wenigsten. Einen aber kennen alle, Niki Lauda. Man muss sich nicht für die Formel 1 interessieren, um zu wissen, wer der Mann mit dem abgekokelten Ohr und der roten Kappe ist. Genauso wie man sich nicht für Volksmusik begeistern muss, um zu wissen, wer, na Sie wissen schon. Als Niki Lauda in den 70ern seine zwei der drei Weltmeistertitel holte, saßen noch ganze Männer hinter den Lenkrädern der Boliden, deren damalige Konstruktion beim Crash den sicheren Tod bedeuten konnte. Regisseur Ron Howard beleuchtet nun das Duell zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein konnten. James Hunt und Niki Lauda. Letzterer ein ehrgeiziger und disziplinierter Perfektionist, während sein Kontrahent es noch ordentlich nach alter Schule krachen ließ. 1976 kommt es dann auf dem Nürburgring zu einem folgenschweren Unfall, als an Niki Laudas Ferrari der rechte hintere Längslenker abreißt, der Wagen gegen eine Felswand prallt und in Flammen aufgeht. Nach einem Neustart gewinnt Hunt das Rennen. Bereits nach nur 42 Tagen fuhr Lauda in Monza mit blutenden Wunden auf den vierten Platz. Ein Jahr drauf wird er ein zweites mal Weltmeister. 36 Jahre nach diesen Ereignissen nun sitzen Daniel Brühl als Niki Lauda und Chris Hemsworth als James Hunt in den Cockpits. Anfänglich ist man sich kurz unsicher, ob man jetzt Brühls Laudaisches Wienerisch peinlich finden soll, doch wider Erwarten besteht Daniel Brühl diese Herausforderung bravourös. 123 Minuten spannendste F1-Historie, die wie einst John Frankenheimers »Grand Prix« nicht nur den Fan hinterm Sofa vorlocken wird. Ich wage mal zu behaupten, dass Daniel Brühls Laudaverkörperung seine bisher kongenialste Darstellung sein dürfte. Top!
Ray van Zeschau (gefällt das)