Unruhige Nacht
Während des Russlandfeldzugs soll ein Militärpfarrer einem Gefreiten, der wegen Fahnenflucht zum Tod verurteilt wurde, in seiner letzten Nacht Beistand leisten. Es ist zugleich die letzte Nacht vor dem Aufbruch nach Stalingrad. Der Pfarrer bleibt in der Zelle des zum Tode Verurteilten und kämpft mit seinem Gewissen und seiner Ergriffenheit - mehr noch als er erfährt, dass der junge Todgeweihte die Fahnenflucht aus Liebe begangen hat. Doch die Hinrichtung wird vollzogen. Trotz eines zynischen Endes ist Falk Harnacks »Unruhige Nacht« nach einer Novelle von Albrecht Goes einer der wenigen westdeutschen Kriegsfilme, in denen über Schuld und die Grenzen des Gehorsams zumindest diskutiert wird.
Radikaler geschieht dies lediglich in einem Fernsehspiel, das der NDR im Januar 1963 nach einem Theaterstück inszenierte, das wiederum sehr frei nach Pleviers populärem Stalingrad-Roman entstanden war. Regisseur Burmester inszenierte ein in Bühnenbild und Schauspiel stark reduziertes Kammerspiel. In lose aneinander gereihten, intensiv gespielten Dialogszenen zeigt das Fernsehspiel deutlich das Versagen einer militärischen Führung, die nicht fähig oder in der Lage war, Verantwortung zu übernehmen.
Buch: Horst Budjuhn, Albrecht Goes
Regie: Falk Harnack
Darsteller: Bernhard Wicki, Hansjörg Felmy, Ulla Jacobsson, Ann Savo, Richard Münch, Werner Hinz, Erik Schumann, Werner Peters
Kamera: Friedl Behn-Grund
Musik: Hans-Martin Majewski
Produktion: Realfilm, Carlton, Filmaufbau
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Start in Dresden: