Die Wahlverwandtschaften

Drama, DDR 1973, 103 min

Eduard und Charlotte haben sich nach ihrer Heirat - es ist die zweite - auf ein abgelegenes Landhaus zurückgezogen. Sie wollen prüfen, ob sie es in der Einsamkeit miteinander aushalten und sich selbst genügen. Doch Eduard genügt dieses Leben schon bald nicht mehr, weshalb er seinen Freund, einen Hauptmann, einlädt. Und Charlotte lässt Pflegetochter Ottilie kommen. Das Drama beginnt, und es wird tragisch enden. Der Film basiert auf dem berühmten Gesellschaftsroman von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahre 1809.
Thomas Mann rühmte an diesem Werk „die zarte und unerbittliche Kenntnis des Menschenherzens“, bezeichnete es als „ein Wunderding an Geglücktheit und Reinheit der Komposition, an Reichtum der Beziehungen, Verknüpftheit, Geschlossenheit“.
Diese berühmte literarische Vorlage in einem Spielfilm erlebbar machen zu wollen, war ein mutiges Unterfangen und ist dem DEFA-Regisseur Siegfried Kühn weitestgehend geglückt.
Denn das, was in dieser Liebesgeschichte erzählt wird, sind die alten Fragen, die uns Menschen bis heute umtreiben: der Konflikt zwischen Leidenschaft und Vernunft, die Suche nach dem Glück, die Frage, wie man Glück festhalten kann, obwohl das so schwer ist. Der Film ist dazu auch optisch hervorragend umgesetzt. Bilder, die an alte Gemälde erinnern, eine Farbigkeit von großer künstlerischer Qualität prägen ihn.