Out of the Darkness
Mit einer kompletten Krankenhaus-Ausrüstung auf dem Rücken seiner einheimischen Helfer wandern der nepalesische Chirurg Dr. Sanduk Ruit und sein amerikanischer Kollege Dr. Geoff Tabin durch das Hochland des Himalaya. Nach dem mehrtägigen Fußmarsch baut das Team in einem abgelegenen Bergdorf im östlichen Nepal ein Operationscamp auf. Viele Hunderte von erblindeten Menschen warten geduldig, um sich operieren zu lassen. Sie leiden am „Grauen Star“. Ursache sind vor allem Mangelernährung, die UV-Strahlung in der Höhe und Dehydrierung. Auf dem Rücken tragen Söhne ihre Mütter, Väter ihre Töchter zur ersten Untersuchung ins Camp. Die Erblindeten sind auf die Hilfe ihrer Familienmitglieder angewiesen und leben in den kleinen Hütten der Dörfer im Verborgenen. Fast immer sind sie der Familie eine Last, da sie nicht für sich selbst sorgen können.
Für die armen Landbewohner kommt eine mehrtägige Reise mit einer teuren Operation im Krankenhaus der Hauptstadt Kathmandu nicht in Betracht. So geht es auch der kleinen Sangeeta, die von ihrer Mutter ins Operations-Camp geführt wird. In Dr. Ruit, der im Hochland an der Grenze zu Tibet geboren wurde, sehen die Einheimischen den Retter aus einer ausweglosen Situation. Der Teufelskreis aus Erkrankung, gesellschaftlicher „Nutzlosigkeit” und Verarmung hat für das zweitärmste Land der Welt fatale Folgen. Für Dr. Ruit ist die Heilung von reversiblen Augenkrankheiten in der dritten Welt ein absolut notwendiger Schritt, um den Kampf gegen die Armut zu gewinnen. In dem Camp, in der Nähe seines Heimatdorfes, operieren er und sein Team die Erblindeten nach aktuellem medizinischem Standard in fünf Minuten für 20 €. In einer westlichen Klinik würde die Operation zwischen 1.000 und 5.000 € kosten.
Unter großen Entbehrungen, ohne jegliche Filmförderung oder Fernsehbeteiligung ist mit dem Engagement des Kölner Regisseurs Stefano Levi, seines Teams und der Produzenten Werner Kubny und Per Schnell ein bildgewaltiger und berührender Film im Hochland des Himalaya entstanden, der im Kino sein ganzes Potenzial entfaltet. Es gelingt dem Team, trotz der Fremdheit der anderen Kultur, den Menschen in eindrucksvollen Szenen von großer Emotionalität ganz nah zu sein.
Buch: Stefano Levi, Lisa Wagner
Regie: Stefano Levi
Bundesstart: 29.03.2012
Start in Dresden: 29.03.2012
FSK: o.A.