Ich habe dir nie erzählt, womit ich mein Geld verdiene

Drama, Deutschland 2011, 77 min

Die visuellen und gedanklichen Streifzüge durch die prekären Untiefen der deutschen Hauptstadt erzählen von Menschen, die sich scheinbar in der Mitte bewegen, aber doch nur vom Rand aus zuschauen: Eine junge Frau an einer Straßenkreuzung, die in roten Schuhen 12 Minuten lang für einen Unbekannten posiert. Ein Vater, der sich die Frage stellt, wie viel seine Augen tatsächlich wert sind, und sich auf eine mögliche illegale Transplantation vorbereitet, um das Sorgerecht für seinen Sohn nicht zu verlieren. Zwei Töchter, die nicht genau wissen, wie ihre Mutter den Lebensunterhalt für die kleine Familie verdient.
In kurzen Episoden begleitet der Film seine Protagonisten, wie diese auf absurde, zärtliche, brutale oder kreative Art ihr Geld verdienen und versuchen, zumindest am Rand der Gesellschaft zu existieren und nicht gänzlich aus ihr herauszufallen.
Sämtliche Geschichten basieren auf Interviews, Alltags-Recherchen und Beobachtungen, die der Regisseur Curtis Burz in der Zeit von 2008-2010 in Berlin geführt hat.
Da die Geschichtengeber verständlicherweise nicht vor die Kamera treten wollten, greift Burz zu einem Kunstgriff - er dreht mit Schauspielern und Laien an Originalschauplätzen in Berlin und unterlegt die einzelnen Episoden mit Texten.