Empire Me

Dokumentation, Österreich/Luxemburg/Deutschland 2011, 99 min

„Im 21. Jahrhundert kämpfen über 500 selbsterklärte Länder am Rande der Globalisierung um das Recht auf ein eigenes Territorium und eigene Lebensregeln. Könige, Piraten, Träumer. Dies ist die Geschichte von sechs solcher Gegenwelten. Sechs Geschichten von der Suche nach Unabhängigkeit“ Paul Poet (zu Beginn von »Empire Me«)
Stellen wir uns nicht alle manchmal vor, einfach aus unserem Alltag und unseren Konventionen auszubrechen und ein völlig neues, ein anderes Leben zu beginnen?
Uns schlichtweg für unabhängig zu erklären, ein Stück Land zu unserem Königreich zu machen? Aus der herkömmlichen Zweierbeziehung und unserer Mietwohnung auszubrechen und gemeinsam mit anderen im Geist der freien Liebe zusammen zu leben? Den Traum von Utopia, vom besseren Leben im Hier und Jetzt mit ganzer Konsequenz zu leben?
Dieser Traum wird vom Menschen schon lange und in immer neuen Versionen geträumt. Doch die immer engmaschigeren Lebensprinzipien der globalisierten Weltordnung lassen kaum Alternativen und Visionen zu. Ein Phänomen macht damit Schluss: Das Gründen von Gegengesellschaften. Auf der Suche nach einer idealen Lebenskultur bauen sich hunderte Do-It-Yourself-Staaten ihre eigenen kleinen Welten. Mikronationen, Eco-Villages und Sezessionisten beschreiten mit realen Territorien und Gemeinschaften alternative Wege des Zusammenlebens. Über 500 haben sich seit den späten Neunzigern formiert, manche kaum größer als eine Schaf-Farm, eine Meeresplattform oder ein Laptop. Tausende Freidenker sagen damit der neuen Weltordnung den Kampf an. Sie annektieren ganze Landstriche und Stadtviertel. Sie produzieren eigene Gesetze, Sprachen, Briefmarken und Geldnoten. Die Populationen reichen von 1 bis 500.000 und kommen aus den verschiedensten Schichten und Ideologien.
In »Empire Me« unternimmt der Autor Paul Poet, selbst Veteran alternativer Netzwerke und sozialer Experimente, eine Reise zu solchen Gegenwelten. Der dokumentarische Abenteuerfilm mit Internetanbindung ist als Road Movie in die Herzen uns fremder sozialer Gefüge angelegt. Als Blick auf und hinter die Selbstinszenierung. Paul Poet und sein Team erkunden dabei nicht nur die verschiedenartigen Visionen, von denen sich die Gegenwelten und ihre Macher leiten lassen. Sondern sie suchen vor allem nach dem gemeinsamen menschlichen Bedürfnis, das sie vereint: die Sehnsucht nach Bedeutung, Anerkennung und Gemeinschaft in einem zunehmend unüberschaubaren Weltgefüge.

Buch: Paul Poet

Regie: Paul Poet

Kamera: Heinzi Brandner, Gerald Kerkletz, Jerzy Palacz

Musik: Alexander Hacke

Produktion: Navigator Film Prod., Minotaurus Film, gebrueder beetz, ZDF, Arte, Johannes Rosenberger

Bundesstart: 19.01.2012

Start in Dresden: 19.01.2012

FSK: ab 12 Jahren