Berlin - Stettin
Berlin - Stettin. Zwischen diesen beiden Städten liegen wichtige Lebens- und Filmlandschaften von Volker Koepp, der 1944 in Stettin geboren wurde und in Berlin-Karlshorst aufwuchs. Oft hat er zwischen Elbe und Oder gedreht, war bei Menschen, deren Heimatbegriff wie sein eigener durch die Zeitläufe der Geschichte immer wieder beeinflusst wurde: Zweiter Weltkrieg, Vertreibungen, Teilung und Wiedervereinigung, Abwanderung und Wiederbesiedlung, das spannungsreiche Verhältnis zum polnischen Nachbarn. In diesem, seinem wohl autobiografischsten Film, ist Volker Koepp wieder zwischen Berlin und Stettin unterwegs. Er begegnet Menschen aus früheren Filmen wieder und lernt neue Protagonisten kennen. Eine ostdeutsche Landschaft kommt in den Blick, deren Vergangenheit weder verklärt noch entwertet wird und die wieder und neu zu entdecken ist.
Eins zwei drei vier fünf sechs sieben,
wo ist denn mein Schatz geblieben?
In Berlin, in Stettin,
wo die Rosen zweimal blühn.
Jungen schlafen in Rattenecken,
Mädchen schlafen in seidnen Bettchen.
Jungen tragen Rattenschwänze,
Mädchen tragen Lorbeerkränze,
Mädchen kommen auf den Ball,
Jungen in den Schweinestall.
(Kindervers)
„Berlin - Stettin“ war ein Kinderspiel, das Volker Koepp mit Freunden nach dem Krieg in Berlin-Karlshorst spielte. Der Name des Spiels war einprägsam, er ging ihm nie ganz aus dem Kopf. Erst später wurde ihm bewusst, dass sich mit den beiden Städtenamen eigene wichtige Lebensorte verbanden: der Geburtsort Stettin (heute das polnische Szczecin), Berlin als Ort der Kindheit, die Landschaft dazwischen als Drehort vieler Filme: Brandenburg, Mecklenburg, Pommern.
Buch: Volker Koepp, Barbara Frankenstein
Regie: Volker Koepp
Produktion: Vineta Film
Bundesstart: 28.01.2010
Start in Dresden: 28.01.2010