Eine Perle Ewigkeit

Drama, Spanien/Peru 2008, 97 min

Eine der interessantesten cineastischen Entwicklungen der letzten Jahre bietet wohl das lateinamerikanische Kino. Waren Filme aus den Ländern südlich der USA früher oft nur für wenige Vorstellungen im Rahmen engagierter Festivals zu sehen, finden sie in der Zwischenzeit häufig auch den offiziellen Weg auf die deutschen Leinwände und damit auch zu einem breiten Publikum. Nachdem mit dem charmanten Film »Gigante« bereits ein diesjähriger BERLINALE-Preisträger ins Kino gekommen und hier auch immer noch zu sehen ist, folgt ihm nun der „Goldene Bären“-Preisträger »Eine Perle Ewigkeit«. In ihm verknüpft die Regisseurin Claudia Llosa die sensible Geschichte einer außergewöhnlichen jungen Frau mit der ihres Landes.
Nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter ist Fausta (Magaly Solier) gezwungen, die Geborgenheit der elterlichen Hütte in einem Vorort der peruanischen Hauptstadt Lima zu verlassen. Um ihrer Mutter ein würdevolles Begräbnis zu ermöglichen, muss die öffentlichkeitsscheue junge Frau fortan selbst Geld verdienen und ihr Leben allein in den Griff bekommen. Als Hausangestellte findet sie eine Stelle bei einer bekannten und wohlhabenden Pianistin. Als diese eines Tages zufällig Faustas alten indianischen Gesängen lauscht, bietet sie ihr einen Handel an: Für jedes Lied soll Fausta eine Perle von einer wunderschönen und wertwollen Halskette erhalten. Neben der Pianistin, die in Faustas Liedern eine Inspirations- und Einnahmequelle sieht, beginnt sich langsam auch ihr Gärtner Noé für Fausta zu interessieren. Als zwischen den beiden eine zaghafte Freundschaft entsteht, offenbart sich, dass die junge Peruanerin neben ihren Sangeskünsten noch weitere Geheimnisse in sich trägt…
Die indianische Kultur mit ihren Sagen, Mythen und Geheimnissen und die von dunklen Spuren geprägte, jüngere Vergangenheit: »Eine Perle Ewigkeit« erzählt die glaubwürdige Geschichte eines Erwachens und einer Freiheitssuche - leise und poetisch im Ton, ausdrucksstark und phantasievoll in den Bildern.
Ganz sicher zur Freude aller Filmfreunde wird der BERLINALE-Gewinner im Kino ausschließlich in der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln zu sehen sein.