Sari Saten - Der Gelbe Satin
Maria Schäfer fährt Tag und Nacht Taxi auf den Straßen von Köln. Sie trägt ein Kopftuch und ist eine Muslima, eigentlich heißt sie Meryem. Es ist also nicht ihre Absicht, Kölns Straßen vom Schmutz und Abschaum zu befreien, auch wenn sie für Scorseses »Taxi Driver« eine gewisse Sympathie aufbringen kann. Etwas weniger Dreck wünschte sich allerdings auch Meryem auf der Rückbank ihres Taxis, das sie sich mit Galip teilt. Galip ist so etwas wie ihr einziger Freund, seit er ihr etliche Jahre zuvor das Leben rettete. Meryem entkam als junge Frau nur knapp einer Zwangshochzeit und die Misshandlungen lasten auch nach siebzehn Jahren noch schwer auf ihrer Seele. Um so mehr, als sie zufälligerweise ihrem Peiniger wieder begegnet. Dieser Typ heißt Bilal und ist mittlerweile ein angesehener und gefürchteter Geschäftsmann. Meryem könnte versuchen, sich auch weiterhin als Maria Schäfer aus ihrer Vergangenheit zu stehlen. Doch eine Handvoll unerwarteter Zwischenfälle machen es ihr unmöglich. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen. »Gelber Satin« behandelt ein aktuelles Thema, liefert eine handfeste Geschichte und ist ganz nebenbei ein türkischer Film aus Deutschland mit internationaler Besetzung. Allen voran Hatice Balaban-Çoban, die in Köln Kunst studiert hat und in diesem knallharten Krimi als allein erziehende Mutter und Taxifahrerin zusehen muss, wie ihrer eigenen Tochter Esra dasselbe Schicksal droht, welches ihr zuteil wurde und das sie seit siebzehn Jahren immer wieder versucht hat zu verdrängen.
Buch: Hatice Balaban-Coban, Dogan Akhanli
Regie: Mehmet Coban
Darsteller: Hatice Balaban-Coban, Anton Algrang, Menderes Samancilar, Lisa Hahn, Mark Zak, Bülent Sharif, Eralp Uzun, Daniel Mutlu, Irfan Kars, Cem Tuncay, Murat Mutlu, Detlef Penno, Michael Gahr, Charlotte Bohning
Kamera: Oliver Soravia
Musik: Kemal Sahir Gürel
Produktion: Güler Balaban, Özalp Coban
Bundesstart: 24.09.2009
Start in Dresden: 24.09.2009