Wilde Unschuld
Wer weiß, wer weiß? Hätte nicht der liebende Sohn Antony im November 72 seine liebende Mutter Barbara erstochen, alles wäre wohl genauso dekadent weiter- und zu ende gegangen, wie es etliche Jahre zuvor begonnen hatte. Und sicher hätte niemand eine Notiz davon genommen, wie garstig das Leben der Reichen, in diesem Falle der Familie Beakland, sein kann. Niemand hätte je erfahren, was für eine schwere Kindheit der Junge hatte. Mit einer aufstrebenden Möchtegern-Diva als Mutter, die sich eigentlich im sicheren Ehehafen wähnt aufgrund ihrer glücklichen Millionen-Heirat und mit einem Vater, der sie doch jeden Tag ausnutzt, betrügt und lächerlich macht. Was bleibt einer hysterisch lachenden Frau angesichts des vielen Geldes, als ihren Sohn zu herzen, noch ein Glas zu kippen und die Spielregeln zu befolgen? Während Tonys Vater sich ein Flittchen nach dem anderen gönnt, flüchtet Tony in die Betten von jungen Männern. Woraufhin seine Mutter ihn verständnisvoll in ihre Arme nimmt und der Vater ihn verstößt. Bevor er ihn jedoch davonjagt, schnappt er sich noch den Strandflirt Bianca, Tonys erste echte Mädchenbekanntschaft. Nun, Gott sei Dank beruht ja alles auf einer wahren Geschichte und keinem Drehbuchschreiber wird sein schlechter Geschmack vorgeworfen werden, wenn sich jetzt auch Tonys Mutter mit einem knackigen Liebhaber ausstaffiert, den sie im Folgenden selbstverständlich gern mit ihrem Sohn teilt. Es geht eben nichts über eine liebende Mutter. Er revanchiert sich mit ein wenig Koks hier und der schuldigen Kindesliebe da, bis es für ihn nicht mehr weiter geht.
Buch: Howard A. Rodman
Regie: Tom Kalin
Darsteller: Julianne Moore, Stephen Dillane, Eddie Redmayne, Elena Anaya, Simón Andreu, Hugh Dancy, Abel Folk, Brendan Price
Kamera: Juanmi Azpiroz
Produktion: Killer Films, Tartan Films, Christine Vachon, Pamela Koffler
Bundesstart: 08.05.2008
Start in Dresden: 08.05.2008
FSK: ab 16 Jahren