Kirschblüten - Hanami

Nichts ist wie die Kirschblüte in Japan. „Hanami“ - das ist im Verständnis der Japaner schlichtweg das Gleichnis für die Vergänglichkeit und Schönheit des Lebens. Es ist auch der Titel von Doris Dörries wohl schönstem, ausgewogenstem Film. Mit großem Ernst und Gelassenheit erzählt sie eine Liebesgeschichte, die erst nach dem Tod ihre Erfüllung findet.
Rudi und Trudi führen ein ereignisarmes Leben miteinander. Die Kinder sind aus dem Haus und leben in der Großstadt oder noch weiter weg, in Japan. Das Ehepaar hat nur noch sich und die vielen kleinen Rituale, als Trudi plötzlich erfährt, dass ihr Mann nur noch kurze Zeit zu leben hat.
Trudi (Hannelore Elsner) schafft es nicht, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen. Eine Reise zu den Kindern nach Berlin wird unternommen. Doch die Eltern sind nicht wirklich willkommen, man hat keine Zeit für sie. So fährt das Paar weiter an die Ostsee. Wer glaubt, dass Doris Dörrie ein soziales Drama erzählt, der wird von »Kirschblüten - Hanami« schnell überrascht werden. Denn auf einmal kommt alles anders. Nicht der Mann sondern die Frau stirbt. Und auf einmal ist Rudi (Elmar Wepper) allein und hat nur noch die Erinnerung an seine Frau und das, wovon sie immer träumte. Er reist nach Japan zu seinem jüngsten Sohn. Hier möchte er Trudis letzten Wunsch erfüllen. Er lernt mitten während der Kirschblüte ein junges Straßenmädchen kennen. Sie wird dem Mann helfen, noch einmal mit seiner Frau vereint zu sein im Schattentanz, am Fuße des heiligen Berges Fuji.
Doppelte Ehren wurden dem Film bereits beim Bayerischen Filmpreis zuteil: »Kirschblüten - Hanami« erhielt den begehrten Produzentenpreis, und Hauptdarsteller Elmar Wepper wurde zum besten Darsteller gekürt. Außerdem war der Film im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale vertreten.