Der silberne Planet

Science-Fiction, Polen 1977/88, 166 min

In ferner Zukunft haben Raumfahrerinnen und Raumfahrer einen erdähnlichen Planeten kolonialisiert und eine intakte Gesellschaft aufgebaut, die die Fehler der irdischen Zivilisation vermeidet. Es hat sich eine Art schamanische Urkultur entwickelt, die völlig friedfertig ist. Doch sie werden von
furchterregenden Wesen aus dem All terrorisiert und rufen die Erde um Hilfe an. Der Astronaut Marek wird auf den Silbernen Planeten geschickt und dort als Messias empfangen.

In visionären Bildern, orgiastischen Massenszenen und rauschhaften Monologen entwickelte Zulawski nach einer literarischen Vorlage seines Großonkels Jerzy Zulawski eine völlig einzigartige Weltraummythologie. Nach zweijährigen Dreharbeiten, noch während der Fertigstellung des Films, wurde er wegen systemkritischer Bezüge vom polnischen Kulturministerium verboten, sogar Requisiten und Kulissen zerstört.

Erst zehn Jahre später konnte der Film fertiggestellt werden, indem die fehlenden Passagen mit zeitgenössischem Dokumentarmaterial und Off-Kommentaren des Regisseurs ergänzt wurden. Das Ergebnis ist ein Film mit fragmentarischem Charakter, der dennoch wie ein monumentales Epos
wirkt, der den Zuschauer in einem surrealen meditativen Sog gebannt festhält.