Der König der Masken

Drama, Hongkong/China 1996, 91 min

China, die Provinz Sichuan zu Beginn unseres Jahrhunderts. Es ist die Zeit großen Hungers, sozialer Unruhen und Ausweglosigkeit. Familien verkaufen ihre Kinder auf Märkten, Banden durchstreifen das Land.
In dieser Situation zieht ein alternder Straßenkünstler, ein Meister der Sichuan Opernkunst, der hohen Kunst des „Maskenfächerns“, „König der Masken“ genannt, durch das Land. Sein Sohn ist vor längerer Zeit gestorben und ihn bedrückt der Gedanke, dass er keinen Nachkommen für seine Kunst hat. Denn die Weitergabe darf nur an einen direkten männlichen Erben erfolgen. Auf einem der Märkte entdeckt der Meister Doggie, ein Junge, der seinen Vorstellungen sehr entgegenkommt und der ihn mit Aufmerksamkeit und Zuneigung überschüttet, die er schon seit langem vermisst. Doch stellt sich heraus, dass Doggie ein Mädchen ist. Erst nach längeren innernen Kämpfen belässt er sie bei sich. Später findet Doggie einen Jungen, der als „echter“ Erbe in Frage kommt. Doch der Junge wurde gekidnappt und als die Polizei ihn findet, muss der „König der Maksen“ ins Gefängniss. In ihrer Angst ersinnt Doggie einen Plan ihren Meister zu retten, der sich an der traditionellen Dramaturgie der Sichuan Oper orientiert…
Dem renommierten chinesischen Regisseur Wu Tianming (der in der Phase der Liberalisierung vielen jungen Regisseuren als Direktor der Filmakademie völlige Freiheit gewährte, 1989 in den USA blieb und 1994 nach China zurückkehrte) gelang ein ergreifendes Werk, das international mit Preisen überhäuft wurde. Ein Film für Kinder und Erwachsene, der in dem faszinierenden Milieu der Sichuan Opernkunst spielt und ergreifend über Liebe und Einsamkeit erzählt.

Buch: Minglun Wei

Regie: Tian-Ming Wu

Darsteller: Zhigang Zhang, Zhigang Zhao, Renying Zhou, Xu Zhu

Kamera: Da-Yuan Mu

Musik: Jiping Zhao

Produktion: Mona Fong, Titus Ho

Bundesstart: 15.10.1998

Start in Dresden: 15.10.1998