Persepolis

Drama/Trickfilm, Frankreich/USA 2007, 98 min

Bei den 60. Filmfestspielen in Cannes erhielt diese mutige Comic-Verfilmung die längsten Standing Ovations des Festivals und wurde mit dem „Preis der Jury“ ausgezeichnet.
In fast immer schwarzweißen einfachen Bildern erzählt der Film von Marjane, die acht Jahre alt ist, als der Schah aus dem Iran vertrieben wird und die Mullahs die Macht an sich reißen. Fortschritt und Freiheit bleiben auf der Strecke, als im Zuge der Islamischen Revolution Tausende im Gefängnis landen und Frauen gezwungen werden, Kopftücher zu tragen.
Doch die rebellische Marjane denkt gar nicht daran, sich dem rigiden Regelwerk zu unterwerfen. Sie ahnt nicht, dass ihr spielerischer Protest gefährlich ist - nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familie… Deshalb wird sie mit 14 Jahren von ihren Eltern nach Wien in die Schule geschickt. Völlig allein fällt es ihr schwer, wahre Freundschaften zu schließen. Als sie obdachlos fast zugrunde geht, ist es höchste Zeit heimzukehren. Mit enormen Anpassungsschwierigkeiten beginnt sie das Leben einer islamischen Frau unter den misstrauischen Augen der Revolutionswächter. Weder Kunststudium noch Heirat können sie damit aussöhnen. Später geht sie dann endgültig ins Exil nach Paris.
Es ist der Blick der Autorin, die in den immens erfolgreichen Comics ihre eigene Geschichte erzählt, clever, witzig, selbstironisch, sehr traurig manchmal. Statt digitale Animationstechniken zu verwenden, wurde der Film vollständig gezeichnet. Deshalb sieht er tatsächlich aus wie die Bücher Marjane Satrapis in Bewegung.