Die Vorahnung

Drama/Thriller, USA 2007, 97 min

Kein Ende der Hollywood-Suspence-Welle, dem sechsten Sinn auf Celluloid gebrannt, in Sicht. Es verlieren sich leider vermehrt vielversprechende Jungregisseure, allerdings auf Anweisung dieser spaßigen Mainstream-Kaschemme, im vorgeschriebenen Gruselgehölz, das keine Freiheit gewährt, dem Kinobesucher den sicheren Boden unter den Füßen wegzureißen. Das Resultat ist meist Durchschnittsware in Dolby, das einem mehr oder weniger die Nackenhaare durchfrisiert… das ist die Vorahnung beim Erlöschen der Kinoscheinwerfer und das entsprechende Resultat, wenn »The End« über die Leinwand flackert.
Hat man sich bei »The Sixth Sense« oder »The Others« mit einem begeisterten Aha-Effekt von den Kinopolstern erhoben, so wird diese sympathische Euphorie bei »Die Vorahnung« im Sud dödeligen Kommerzes ertränkt. Obwohl dieser Blockbuster viel verheißend beginnt …
Linda Hanson (Sandra Bullock) wird auf eine harte psychische Probe gestellt. Ihr Ehemann Jim starb durch einen schweren Autounfall. Einige Tage nach der Tragödie sieht sie plötzlich ihren verstorbenen Gatten in der Küche stehen, wie er routiniert das Frühstück für die Familie vorbereitet. Trotz dieser merkwürdigen Begebenheit geht Linda ihrem Tagesgeschäft weiter. In der gleichen Nacht noch an der Schulter von Jim eingeschlafen, wacht sie plötzlich auf und befindet sich auf der Beerdigung ihres Mannes. Nahe der Verzweiflung versucht Linda diese merkwürdigen Omen zu verstehen. Scheinbar durchlebt sie jeweils einen Tag vor und einen Tag nach dem Unfall, und vielleicht kann sie Jims Tod irgendwie verhindern. Doch kommen bei ihren Nachforschungen nicht nur positive Details ihres Gatten zum Vorschein.
Nicht nur Linda, sondern auch der Zuschauer wird hier auf eine harte Probe gestellt. Solch immense Zeitraffer und -sprünge kannte man bisher nicht. Bei »Die Vorahnung« könnte der geneigte Kinoanalytiker regelrecht mathematisch-physikalisch aktiv werden und komplizierte Diagramme entwerfen. Ohne lästige Textfragmente in Form von Spoilern zu verfassen, so sei ernsthaft gesagt, dass die letzten 20 Minuten ein beschämendes Zeugnis der einfach gestrickten Hollywood-Traumfabrik reflektieren! Dieser kurzweilig geratene Mystery-Thriller hätte sicherlich sehr gut abschneiden können…