Tristan und Isolde
Klassik/Oper, Deutschland 1995, 239 min
Heiner Müller inszenierte 1993 nach der Absage Patrice Chéreaus seine Version der Wagnerschen Tristan und Isolde-Oper. Dabei stellt er die damals noch verfestigte Interpretation der Oper als theatralische Evokation eines Liebesrausches gründlich in Frage. Entschlackt vom “germanisch-keltischen“ Kontext wie vom romantischen Liebesideal entwirft Müller eine konzentrierte, ganz auf den emotionalen Kern der Partitur gerichtete Inszenierung. Gefeiert wurden auch die explosive wie gefühlvolle musikalische Ausarbeitung durch Daniel Barenboim und vor allem die Sänger. Ein Meilenstein der Operngeschichte.