Mast Qalander
Euphorie durch Euphorie, Ekstase durch Ekstase. Ganz so einfach, wie das klingt, ist es aber doch nicht. Till Passow, der für »Howrah, Howrah«, 2001 ausführlich Kalkutta erforscht hat, hielt sich diesmal für längere Zeit bei pakistanischen Sufis auf, um ihre Rituale und Tänze so einzufangen, wie sie wirken (sollen). Er fragt nicht, warum sie was tun, er hält es fest, dokumentiert es, - und montiert es zu einem eigenständigen Reigen an Farbe, Bewegung und Rhythmus. Schweiß und Blut, Drogen und Ketten sind die Ingredienzien des religiösen Mystizismus, Selbstquälung, -fesselung und -geißelung der Weg zur Erlösung. Am Festtag der Vereinigung Mast Qalandars (Der Ekstatische) mit Allah ziehen sich Tausende Pilger zum Schrein in Sehwan Sharif zurück, um so ganz aus sich heraus zu gehen, sich ihrem Körper und der Erprobung seiner Grenzen hinzugeben und einzutauchen in eine Trance, die ein Dasein fern von Vernunft und Verstand Wirklichkeit werden lässt - für einige nur kurze Zeit, für andere ein ganzes Leben.