Im Reich der Sinne
Kichizô ist der Besitzer eines Geisha-Hauses, in dem auch Sada als Dienerin und Prostituierte arbeitet. Zwischen beiden entwickelt sich eine Leidenschaft, die alle Tabus und Konventionen hinter sich lässt und zunehmend obsessiver wird. Die Außenwelt verliert für beide immer mehr an Bedeutung. Die anfänglich noch spürbare Eifersucht des Paares auf andere Personen verschwindet in der Bedingungslosigkeit, mit der sich beide in ihrer körperlichen Liebe immer wieder einander hingeben. Die Lust, die beide in ihrer Ekstase empfinden, wird gesteigert durch den Schmerz: Sada verlangt von Kichizô, dass er sie schlägt, während sie ihn wiederum beim Sex stranguliert. An einem Tag lieben sie sich bis zur totalen Erschöpfung und bis zur letzten Konsequenz, dem Tod.
Nagisa Oshimas Spielfilm »Im Reich der Sinne« ist in seiner Darstellung von Sexualität eines der radikalsten Werke der Filmgeschichte. Oshima musste den in Japan gedrehten Film, der auf eine reale Begebenheit aus dem Jahr 1936 zurück gehen soll, in Frankreich fertig stellen, da er sonst sofort der strengen japanischen Zensur zum Opfer gefallen wäre. Auf der Berlinale 1977 wurde der Film unter dem Porngraphie-Vorwurf beschlagnahmt. Später aber mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ungekürzt für die Kinos freigegeben. In Japan allerdings kam das kompromisslose Meisterwerk nur in einer stark geschnittenen Fassung zur Aufführung.
Regie: Nagisa Oshima
Darsteller: Tatsuya Fuji, Eiko Matsuda, Aoi Nakajama, Taiji Tonoyama, Meika Seri
Bundesstart:
Start in Dresden:
FSK: ab 18 Jahren