Tokyo-Ga
„Der Schnitt für einen Dokumentarfilm, das ist mir bei Tokyo-Ga bewusst geworden, ist viel komplexer als bei einem Spielfilm. Die Logik der Bilder wiederfinden, ihnen eine Form geben, die eine zusammenhängende Einheit ergibt, das ist viel schwerer als beim Spielfilm.“ (Wim Wenders)
1983, nach den ersten ernüchternden Erfahrungen als Filmemacher in Hollywood, unternimmt Wim Wenders eine folgenschwere Reise in die Heimatstadt des von ihm verehrten japanischen Regisseurs Yasujiro Ozu. („Wenn es so etwas gäbe wie das Heiligtum des Kinos, müsste das für mich das Werk Ozus sein.“) Was ihm bei dieser Reise begegnet, ihn fasziniert und irritiert, hält Wenders in den gewohnt atmosphärisch dichten Bildern fest, montiert sie allerdings auf bislang ungewohnte Weise. Mit Tokyo Ga, dieser Mischung aus Reisefilm, Tagebuch, Meditation und Essay, dringt Wenders geradezu traumwandlerisch ein in das bizarr anmutende Leben der japanischen Metropole, die gar nichts mehr gemein hat mit jenen Bildern aus den Klassikern Ozus, die 50 Jahre früher an gleicher Stelle entstanden und die der Film zu Anfang zitiert.
Buch: Wim Wenders
Regie: Wim Wenders
Kamera: Agnès Godard
Produktion: Reverse angle
Bundesstart:
Start in Dresden: