Mambo Italiano

Komödie, Kanada 2003, 89 min

“Hier geht's nicht um Demokratie… Hier geht's um die Familie!“ - Wenn mit Leidenschaft geliebt, gestritten und gekocht wird, schlägt das italienische Herz überall auf der Welt hohe Wogen. Auch im „Pasta-Viertel“ von Montreal, wo jeder Einwanderer mit Stolz das Blut der Heimat in sich trägt und die Mamas ihre Familien mit derselben Autorität führen wie die Römer einst die Welt. Doch Angelo Barberini hat genug von den Bevormundungen und der erdrückenden Liebe von Mama Maria (“Was ist so schlecht daran, bei seinen Eltern zu leben, bis man verheiratet ist?“) und Papa Gino. Er verlässt sein Elternhaus - obwohl er erst Ende zwanzig und noch immer unverheiratet ist. Diesem Vorbeben folgt die Katastrophe, als Angelo mit seinem Jugendfreund Nino zusammenzieht, mit ihm nicht nur die Wohnung, sondern auch das Bett teilt und sich schließlich gegenüber seiner Familie als sein Liebhaber outet. Die italienische Seele brennt inmitten des fernen Kanada - was für eine Schande für „tutta la famiglia“! Polizist Nino ist sauer und fürchtet, dass schwule Polizisten unter dem Spott der Kollegen maximal noch Schafe, aber kein Gesetz mehr hüten können. Papa Gino tobt, weil Söhne ihre Väter ehren und nicht verraten sollen. Und die beiden Mütter beten, dass sich das Schicksal ihrer erbarmt und ihre Söhne vielleicht doch noch dem verführerischen Charme der üppigen Pina erliegen werden. Mamma mia…
Nach dem überaus erfolgreichen, gleichnamigen Theaterstück »Mambo Italiano« inszeniert Regisseur Émile Gaudreault eine turbulente, witzige und leidenschaftliche Immigrantenkomödie mit Köpfchen. In einem charmanten Menschen- und Milieuporträt erweitert er den stetigen Konflikt zwischen den Generationen und Traditionen um eine originelle Variante und thematisiert den „Untergang“ einer typisch italienischen Familie, deren Sohn nicht nur dem Elternhaus, sondern auch den Frauen für immer den Rücken zu kehren scheint.

Buch: Emile Gaudreault, Steve Galluccio

Regie: Emile Gaudreault

Darsteller: Luke Kirby, Ginette Reno, Paul Sorvino, Mary Walsh, Claudia Ferri, Peter Miller, Sophie Lorain, Tim Post

Kamera: Serge Ladouceur

Musik: FM Le Sieur

Produktion: Cinemaginaire, Denise Robert, Daniel Louis

Bundesstart: 24.06.2004

Start in Dresden: 24.06.2004

FSK: ab 6 Jahren