Der Garten des Sergiu Celibidache
Sergiu Celibidache (1912-1996), der rumänische Maestro, war die überragende Ausnahmeerscheinung unter den Dirigenten des vergangenen Jahrhunderts. Als unerfahrener, aber hoch begabter Student übernahm er kurz nach dem 2. Weltkrieg die Leitung der Berliner Philharmoniker und eroberte mit Elan und Präzision die Herzen eines verwöhnten und anspruchsvollen Publikums. Aber da Celibidache musikalisch keinerlei Kompromisse einzugehen bereit war und deswegen auch die Produktion von Schallplatten ablehnte - eine Haltung, der er zeitlebens treu blieb - kam es 1954 zum Bruch mit „seinen“ Berlinern.
Es folgten 25 ruhelose Jahre, in denen er immer andere Orchester zu beispiellosen Höhenflügen animierte und die Medienwelt brüskierte, die ihn im Gegenzug mystifizierte.
An Celibidache schieden sich fortan die Geister. Die einen glorifizierten ihn, die anderen verdammten ihn. Er wurde zur lebenden Legende. Als er 1979 die Chefposition der Münchner Philharmoniker übernahm, formte er diesen Klangkörper unaufhaltsam zu einem „Weltorchester“ auf einem Niveau, das sich jeglicher Vergleichbarkeit entzog.
Erst nach seinem Tode veröffentlichte sein Sohn diesen Film mit zahlreichen Probeaufnahmen und Einblicken in das Privatleben eines unbändigen Geistes.
So abgedroschen es klingt - ein Muss für alle Freunde klassischer Musik, denn alles, was Sie bisher zu kennen glaubten, hören Sie völlig neu.
Buch: Serge Ioan Celibidache
Regie: Serge Ioan Celibidache
Kamera: Bryan Hook
Bundesstart: 25.07.1997
Start in Dresden: 18.05.1998