Tortilla Soup

Komödie, USA 2001, 102 min

Gelegentlich gibt es Filme, die sollte man sich auf keinen Fall mit leerem Magen anschauen. »Totilla Soup« gehört dazu. Wenn Meisterkoch Martin Naranjo, Witwer und Vater dreier fast erwachsener Töchter, das sonntägliche Mittagessen zubereitet, dann sind schon drei Minuten Vorspann ein Genuss fürs Auge, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.
Man kann deshalb auch kaum verstehen, wenn die eine oder andere Tochter keine Lust mehr hat, bei Papa zu essen. Aber sie haben eben noch andere Probleme. Erstens, wie bekommen wir Papa wieder unter die Haube und zweitens, wie kommen wir selbst unter die Haube. Wer sich bei dieser Konstellation an Ang Lees »Eat Drink Man Woman« erinnert, liegt richtig. Sein Drehbuch wurde ins texanisch/mexikanische adaptiert und liefert eine ebenso unterhaltsame wie appetitanregende Komödie, bei der lediglich die überschlauen Filmkritiker ständig betonen müssen, dass das Original besser sei, weil sie dadurch ihre Existenzberechtigung und ihren geistigen Vorsprung gegenüber dem gemeinen Kinobesucher beweisen müssen.
Für uns ist »Tortilla Soup« Anlass, eine schon lange vorgesehene Filmreihe ins Leben zu rufen. Unter dem Motto „Speisen im Kino“ werden wir in loser Folge Filme aufführen, die uns Appetit bereiten und zum Essen anregen. Anschließend kann man im Kino passend zum Film speisen. Cineastische Feinschmecker können sich bei Titeln wie »Babettes Fest«, »Tampopo« oder »Bella Martha« durchaus vorstellen, was gemeint ist. Frank Apel, Filmtheater Metropolis, Dresden