Midnight Express - Zwölf Uhr Nachts

Drama, Großbritannien 1977, 122 min

Einer der bis in die Gegenwart brisantesten Filme von Alan Parker ist „12 Uhr Nacht - Midnight-Express“. Oliver Stones Drehbuch, das sich auf eine wahre Begebenheit bezieht, bildete die Vorlage für den kontrovers diskutierten Streifen, der mit zwei Oscars, sechs Golden Globes und vier Auszeichnungen der British Film Academy geehrt wurde.
Im Sommer 1970 verbrachte der Amerikaner Billy Hayes einen Urlaub in der Türkei. Als er die Heimreise antreten will, hat Billy ein „Souvenir“ im Gepäck: Zweieinhalb Kilogramm Haschisch. Die Zöllner auf dem Istanbuler Flughafen finden das Päckchen - der Student wird zu vier Jahren Haft verurteilt. Ohne die Chance auf einen fairen Prozess muss er seine Strafe absitzen. Die Haftbedingungen, insbesondere die Brutalität der Wärter, machen die Strafe nur schwer erträglich. 53 Tage vor seiner planmäßigen Entlassung verschärft die Türkei ihre Gesetze noch einmal - und wandelt Billys Strafe in „lebenslänglich“ um…
Die Presse nannte Hayes damals „Das Pfand im Klatschmohn-Spiel zwischen Nixon und den Türken“. Die Türkei statuierte als Reaktion auf den Druck der US-Regierung zur Einschränkung des Drogenhandels am Fall Billy Hayes ein Exempel.
Und Alan Parker warf mit seinem beeindruckenden Film wichtige Fragen auf: Steht in einer modernen, sich ständig ändernden Welt das Maß der Strafe in einem gerechten Verhältnis zur begangenen Tat? Das scheint sich von Ort zu Ort und Zeit zu Zeit zu ändern. Was heute illegal ist, ist morgen ganz legal, weil jeder es tut, und man nicht jeden ins Gefängnis stecken kann…