Die Baracke
Russland 1953, Stalin ist tot und Berijas Exekution steht kurz bevor. In Satki, einer entlegenen Industrie-Stadt im Ural, lebt eine zusammengewürfelte Gruppe von Menschen in einem heruntergekommenen Mietshaus, einer „Baracke“. Da gibt es den jüdischen Fotografen Jora, der im Krieg ein Bein verloren hat und seinen Lebensunterhalt bestreitet, indem er Pornofilme produziert und selbst gebrannten Wodka an russische Gangster verkauft; den deutschen Friedrich, der gerade aus einem Gefangenenlager entlassen wurde und seiner schwangeren russischen Frau eine Abtreibung ermöglichen will; dann wäre da noch ein stummer Tatar, dessen Frau Polina ständig betrunken ist; sowie der ehemalige Nazi-Spitzel Guerka, der unentwegt Streit mit Friedrich sucht. Als die attraktive Olga, die die Blockade Leningrads durchlitten hat, ins Haus einzieht, wird sie sofort von dem galanten Miliz-Angehörigen Aleksej umworben. So vergeht kein Tag, an dem nicht etwas Aufregendes passiert. Die Barackenbewohner bilden eine Gemeinschaft, in der gestritten und gelacht wird, in der man wütend aufeinander ist und sich doch gegenseitig hilft, wenn Not am Mann ist. Während das Land unter den Nachwirkungen des stalinistischen Terrors leidet, formen die Menschen in den Baracken der Provinz den Grundstock für eine bessere, friedvollere Zukunft. So betrachtet auch Regisseur Valerij Ogorodnikov die Protagonisten seines Films als Querschnitt durch die sowjetische Gesellschaft. Das primitive Haus, in dem die Menschen leben, wird Sinnbild für die Stalin-Ära.
Buch: Valeri Ogorodnikov, Valeri Petrov (I)
Regie: Valerij Ogorodnikov
Darsteller: Irina Senotova, Yeveeny Sidikhni, Yulia Svezhakova, Nina Usatova, Leonid Yarmolnik, Natalya Ygarova
Kamera: Yuri Klimenko
Produktion: S. Archipov, L. Yermolnic
Bundesstart:
Start in Dresden: