Lola und Bilidikid
Der 17-jährige Murat lebt wohl behütet bei seiner Mutter und dem älteren Bruder Osman, Oberhaupt und Ernährer der Familie. Immer öfter spürt Murat den Drang, dieses Nest zu verlassen und aufzubrechen in die fremde und aufregende Welt der nächtlichen Parks, an die Orte der zufälligen Begegnungen und unkeuschen Berührungen zwischen Männern. Eines Tages begegnet er Lola, seinem verstoßenen und von der Familie verheimlichten älteren Bruder, und kommt damit einem Familiengeheimnis auf die Spur.
Lola ist heimlicher Star eines türkischen Travestietrios. Eines Abends wird er von Jugendlichen überfallen, kann sich aber in ein vorbeikommendes Taxi retten. Am nächsten Morgen kehrt er nicht heim, er wurde ermordet.
Murat stellt zusammen mit Lolas Lover Bilidikid den vermutlichen Mördern von Lola eine Falle. Es kommt zu einem blutigen Gemetzel, nach dem Murat erkennen muss, dass der wahre Schuldige ungeschoren davongekommen ist.
Der dritte Spielfilm des Regisseurs Kutlug Ataman ist eine zugleich tragische wie hoffnungsvolle Geschichte aus tausendundeiner Kreuzberger Nacht, in der sich türkisch-deutscher Underground und schwule Subkultur berühren. Ein Film über die Kraft des Einzelnen, Grenzen zu überschreiten.
Regie: Kutlug Ataman
Darsteller: Baki Davrak, Gandi Mukli, Inge Keller
Bundesstart: 18.12.1997
Start in Dresden: 08.04.1999