Siddhartha
Der Start von »Samsara« ist uns Anlass, den thematisch gleich gelagerten Film »Siddharta«, der bei uns vor einigen Jahren schon einmal zu sehen war, wieder ins Programm zu nehmen. Ein Vergleich beider Filme dürfte nicht uninteressant sein.
In »Samsara« verlässt ein junger indischer Adeliger auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sein Elternhaus. Sein Weg führt ihn über eine Asketenschule und die Begegnung mit Buddha in die Arme einer Kurtisane. Doch weder Wohlstand noch sinnliche Leidenschaft stillen seine Sehnsucht. Erst als Fährmann findet er Ruhe und inneren Frieden.
Die amerikanische Independent-Legende Conrad Rooks stieß in jungen Jahren in den Kreisen um die New Yorker Beat-Literaten Jack Kerouac und Allen Ginsberg auf die indische Dichtung Hermann Hesses. In der verzweifelten Ich-Suche des Brahmanensohns erkannte Rooks die Widerspiegelung seines eigenen Lebens. 1934 geboren, war Rooks schon früh Alkohol und Drogen verfallen und pendelte zwischen Halluzinationen und Lebensekel, wie er es in dem stark autobiografisch geprägten Debütfilm »Chappaqua« thematisierte, der 1966 in Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde.
Mit der Idee, Hesses Siddhartha-Roman zu adaptieren, trug er sich seit der ersten Begegnung mit dem Stoff. Doch es dauerte lange bis zur Verwirklichung. Als der Film 1972 endlich fertig war und in Venedig erneut einen Silbernen Löwen erhielt, schien Rooks' Karriere gesichert. Doch der 38-jährige kehrte Amerika den Rücken, reiste nach Asien und ließ sich in Thailand nieder, wo er heute noch lebt.
Buch: Conrad Rooks nach einem Buch von Hermann Hesse
Regie: Conrad Rooks
Darsteller: Shashi Kapoor, Simi Garewal, Romesh Sharma, Pincho Kapoor
Kamera: Sven Nykvist
Produktion: Conrad Rooks
Bundesstart: 09.08.2012
Start in Dresden:
FSK: ab 6 Jahren