Das Versteck
Lass mich in dein Haus, lass mich in Dein Bett. Ein Mann will seine Frau zurück. Ein Jahr nach der Scheidung schleicht er sich mit viel List und Bauernschläue in deren Wohnung. Was da beginnt, ist eine langsame Annäherung, doch letztlich die Erkenntnis, dass die Zeit die Gründe der Trennung seither nur verblassen liess. Nicht jedoch verschwinden lassen konnte. Frank Beyer inszeniert mit leichter Hand und einem Schuss Selbstironie die Szenen einer gescheiterten Ehe. Dabei stehen ihm mit Manfred Krug und Jutta Hoffmann zwei Vollblutschauspieler zur Seite.
Max müsse für eine Weile untertauchen, weil ein falscher Verdacht binnen Wochenfrist durch einen Kollegen entkräftet werden könne. Wanda lässt ihn herein und mit ihm die Erinnerung an gemeinsame Stunden des Ehelebens und der schleichenden Entfremdung. Ihr Exmann gibt sich alle Mühe, er versucht sogar Wandas derzeitigen Geliebten (Dieter Mann) davon zu überzeugen, dass sie nur eines will: zurück zu Max. Grandios - köstlich ist, wenn Manfred Krug und Dieter Mann einander umschleichen wie die Hähne, da beide insgeheim voneinander wissen, doch vorgeben ein anderer zu sein. Wanda, die das Spiel ihres Ex natürlich durchschaut, noch bevor sie seinem Charme erneut erliegt, dreht den Spieß einfach um. Sie nimmt sich, was sie will und lässt ihn mit seiner vermeintlichen Siegesgewissheit am Ende kühl im Regen stehen.
Doch die ganze Mühe (Jurek Becker schrieb das Buch und Krugs Lieblingskomponist Günther Fischer ist für den wunderschönen Soundtrack verantwortlich) war zumindest 1977 vergebens. Mit der Flucht Manfred Krugs aus der DDR verschwand auch der Film aus den Startlisten der Kinos.
Buch: Jurek Becker
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Jutta Hoffmann, Manfred Krug, Dieter Mann, Alfred Müller, Marita Böhme, Martin Trettau
Kamera: Jürgen Brauer
Musik: Günther Fischer
Produktion: DEFA, Rolf Martius
Bundesstart:
Start in Dresden:
FSK: ab 12 Jahren