Kleine Vera
Mit seinem Erstlingswerk Kleine Vera, das mit wirkungsvollen Bildern schonungslos die Perspektivlosigkeit des Alltagslebens im modernen Sowjetreich offen legte, hatte Regisseur Wassili Pitschul 1988 trotz der gesellschaftlichen Veränderungen gegen erhebliche Widerstände zu kämpfen. Mittels 9000 Schwarzkopien gelangte der Film dennoch in alle Teile des damaligen Riesenlandes und wurde damit zu einer der meist gesehenen, aber auch umstrittenen Inlandsproduktionen der damaligen UdSSR. Im Westen wurde Pitschuls Film hochgelobt und mit Preisen förmlich überschüttet.
Der Plot: Die 17-jährige Vera (Natalja Negoda) lebt mit ihren Eltern - der Vater trinkt, die Mutter ist mit der problematischen Familiensituation überfordert - in einer schäbigen sowjetischen Industriestadt. Als sie ihren Freund und zukünftigen Verlobten Sergej mit nach Hause bringt, kommt es zu einer tragischen Konfrontation. Der junge Mann überlebt zwar die Messer-Attacke des betrunkenen Vaters, doch Vera unternimmt daraufhin einen Selbstmordversuch.
Sie wird gerettet und erfährt nun endlich die lange entbehrte Zuwendung. Währenddessen stirbt im Nebenraum - unbemerkt - ihr Vater…
Buch: Maria Chmelik
Regie: Wassilij Pitschul
Darsteller: Natalija Negoda, Andrej Sokolow, Juri Nasarow, Ljudmila Zaizewa, Alexandra Tabakowa, Alexandr Alexejew-Negreba, Andrej Fomin, Alexandr Mironow, Alexandr Lenkow, Anna Krasnowa
Kamera: Jefim Resnikow
Musik: Wladimir Matezki
Produktion: Gorki Studio
Bundesstart: 01.03.1990
Start in Dresden: