Der Untertan
Der Schriftsteller Heinrich Mann musste mit Beginn der Nazidiktatur Deutschland verlassen; einen nicht geringen Teil des Zorns der neuen Machthaber hatte er mit seinem weltberühmten Roman Der Untertan, der Untertanengeist und deutschnationalen Chauvinismus geißelte, auf sich gezogen. Der Roman diente 1951 einem der namhaftesten Regisseure der 1946 gegründeten DEFA, Wolfgang Staudte, als Grundlage für einen Film: Diederich Heßling (Werner Peters) lernt als Fabrikantensohn im wilhelminischen Deutschland früh die Bedeutung der Autorität kennen - ihn beherrscht die Angst vor seinem tyrannischen Vater. Im weiteren Verlauf wird Heßling zur Inkarnation des obrigkeitsergebenen Spießbürgers, der auf dem Weg zur Macht nach oben ebenso heftig buckelt, wie er nach unten tritt. Er übernimmt nach dem Tod seines Vaters die Fabrik und präsentiert sich von nun an als arroganter Herrenmensch. Den Aufstieg des glühenden Kaiserverehrers hält nun nichts mehr auf - während sich Deutschland mehr und mehr dem Abgrund nähert.
Der Untertan, gedreht als einer der ersten deutschen Nachkriegsfilme, erlangte internationale Beachtung. In der BRD verbot man den Film und gab ihn erst 1957 in gekürzter Fassung und mit dem Vermerk, es handele sich um einen Einzelfall, für Kinovorführungen frei.
Buch: Fritz & Wolfgang Staudte, nach dem Roman von Heinrich Mann
Regie: Wolfgang Staudte
Darsteller: Werner Peters, Paul Esser, Sabine Thalbach, Renate Fischer, Hans-Georg Laubenthal, Friedrich Maurer, Ernst Legal
Kamera: Robert Baberske
Musik: Horst Hans Sieber
Bundesstart:
Start in Dresden: