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Die Farben der Zeit

Komödie/Kriminal-Drama, Frankreich 2025, 127 min

Über meinen Physiklehrer ließe sich vieles erzählen, sein Spitzname war Die Pranke (wegen seiner hölzernen Hand), seit voriger Woche weiß ich, eine Ahnin, die im Jahre 1794 verstarb, verbindet den Mann, bei dem bereits meine Eltern Unterricht hatten, mit unserer Familie. Der vorliegende Film feiert die schöne Idee, wie sich etliche fremde Menschen bei einer Erb- Angelegenheit kennen lernen, und wie vier von ihnen, dank der Magie & Poesie des Kinos, mit ihrer Vorfahrin Madame Meunier auf Reisen gehen. Nach Paris bricht die junge Adèle Meunier (Suzanne Lindon) 1895 auf, um ihre Mutter zu suchen, die das Kind zwanzig Jahre zuvor fortgab. Unterwegs lernt sie den jungen Fotografen Lucien (Vassili Schneider) und den Maler Anatole (Paul Kircher) kennen sowie deren kleinen Disput über die alte und die neue Bilder- Kunst. Sie wird beiden Modell stehen, nachdem sie bei ihnen eingezogen ist, weil im Bordell bei ihrer Mutter kann sie schlecht unterkommen. Der Lehrer Abdel, der Bienenzüchter Guy, die Wissenschaftlerin Céline und der Content Creator Seb folgen ihrer Ahnin auf Schritt und Tritt, tauchen ein in alte Fotografien, vergilbte Briefe in ihren Händen werden zu Filmszenen, sie ergründen die Herkunft eines impressionistischen Gemäldes aus dem Nachlass von Adèle, wenn sie sich mit ihr auf einer Blumenwiese wieder finden, und alle Beteiligten stellen mit Erstaunen fest, wie sich ihre Familien in beiden Richtungen des Zeitstrahls verzweigt haben. Dabei zaubern Kamera und Drehbuch unentwegt magische Momente, schließlich dreht sich alles um die sagenhafte Zeit der großen Erfindungen, Elektrizität, Fotografie, Impressionismus, Varieté und auch der Eiffelturm erstrahlt noch ganz neu. Mit leichter Hand dichtet Regisseur Cédric Klapisch, der Monet unter den Ensemble-Regisseuren, seinen Protagonistinnen die namhaftesten Vorfahren an und zeichnet die Zeit des vergangenen Jahrhunderts in den herrlichsten Farben nach.
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