A Missing Part
Seit neun Jahren sucht Jérôme Da Costa (Romain Duris) in Tokio nach seiner Tochter Lily. Bei der Trennung von seiner japanischen Frau Keiko (Yumi Narita) war Lily drei Jahre alt. Seither leidet Jérôme unter der japanischen Rechtsprechung, welche „im Streitfall“ keinen Anspruch auf ein geteiltes Sorgerecht kennt. Jérôme zog von Paris nach Tokio, lernte die japanische Sprache, und fand einen Job bei einem privaten Fahrdienst. Als freundlicher, zuverlässiger Chauffeur Jay-san, wie hier alle den Franzosen nennen, nutzt er jede Fahrt und jede freie Minute, um seine mittlerweile zwölfjährige Tochter Lily wiederzufinden. Faktisch ist er ja noch nicht einmal geschieden, doch mittlerweile verzweifelt Jay-san am allgegenwärtigen Zwang zu Konformität und höflicher Unterwerfung. Sein Plan, hier alles abzubrechen und zurück nach Frankreich zu gehen, wird noch einmal aufgeschoben, als er Jessica (Judith Chemla) kennenlernt. Sie ist ebenfalls Französin, frisch geschieden, und als Mutter fassungslos angesichts der Erklärung, ein einziges, „ordentliches“ Zuhause sei für ihren Sohn besser. Gemeinsam bummeln sie, quasi für uns Zuschauer, noch einmal alle Ämter ab, sammeln und verwerfen gute und schlechte Ratschläge, um schließlich wieder Hoffnung zu schöpfen. Denn eines Tages steigt die zwölfjährige Lily tatsächlich zu Jay-san in den Wagen. Er fährt sie nun regelmäßig zum Sport. Mit jeder Fahrt rückt der Moment näher, wo sich ein verzweifelter Vater seiner Tochter zu erkennen geben möchte…
Fünf Jahre zuvor, als Regisseur Guillaume Senez und Hauptdarsteller Romain Duris auf Promo- Tour für ihren Film „Nos Batailles - Unsere Kämpfe“ in Japan waren, hier spielte Duris einen ziemlich überforderten Familienvater von zwei Kindern, hörten sie zum ersten Mal von der problematischen Gesetzeslage und entwickelten sofort die Idee, einen Familienvater einmal in einen vollkommen anderen Kampf zu schicken.
alpa kino
Buch: Guillaume Senez, Jean Denizot
Regie: Guillaume Senez
Darsteller: Romain Duris, Judith Chemla, Mei Cirne-Masuki, Tsuyu, Shungicu Uchida, Yumi Narita, Patrick Descamps, Shinnosuke Abe
Kamera: Elin Kirschfink
Produktion: Les Films Pelléas, Versus Production
Bundesstart: 02.04.2026
Start in Dresden:
FSK: ab 16 Jahren