Dancer in the Dark

Drama/Musical, Dänemark/Schweden/Frankreich 2000, 139 min

Im Mittelpunkt des letzten Teils der von Lars von Trier so genannten »Golden-Heart-Trilogie« (die ersten beiden Filme waren »Breaking the Waves« und »Idioten«) steht Selma, eine Frau aus einfachsten Verhältnissen. Diese wird großartig vom isländischen Popstar Björk dargestellt. Die Jury des Filmfestivals in Cannes war von ihrer Leistung so überzeugt, dass sie mit dem Preis für die beste Hauptdarstellerin auszeichnete wurde. Der Film selbst erhielt die Goldene Palme. Lars von Trier bleibt auch diesmal seiner eigenartigen, halb dokumentarischen Art und Weise treu. Jedoch geht er in seinem neuen Film noch einen Schritt weiter und assistiert seinem langjährigen Kameramann Robby Müller persönlich mit einer Digitalkamera. Deren nervöse Schwenks zwischen den Dialogpartnern lassen gerade am Anfang daran zweifeln, dass der Film ein Musical werden will. Aber dann geht es los. Es entwickelt sich eine Tragödie, prall von Gefühl und Pathos, Überraschungen und unglaublichen Wendungen. Selma ist Maschinenarbeiterin und erblindet langsam. Dabei sucht sie nach der Musik, die den Dingen innewohnt. Der Rhythmus ihrer Maschine, das Geräusch eines Schreibenden oder auch ein defekter Plattenspieler. Solche Sequenzen führen Songs ein und plötzlich erblüht die Leinwand. Als Kontrast schlägt das Schicksal zu. Sie hat ihre Krankheit auf ihren Sohn vererbt. Das Geld für die Operation wird von einem Polizisten gestohlen, und weil sie dem versprochen hat, über seine permanenten Schulden zu schweigen, steht sie nach seinem aberwitzigen Tod als Raubmörderin vor Gericht. Wie die Geschichte ausgeht, soll auf Wunsch des Regisseurs an dieser Stelle offen bleiben…
Gesagt werden aber muss, dass der Film schlicht und einfach einer der besten ist, die in diesem Jahr auf der Leinwand zu sehen sein werden.

Buch: Lars von Trier

Regie: Lars von Trier

Darsteller: Björk, Catherine Deneuve, Jean-Marc Barr, Peter Stormare, David Morse, Stellan Skarsgärd, Udo Kier

Kamera: Robby Müller, Lars von Trier

Musik: Björk, Mark Bell

Bundesstart: 28.09.2000

Start in Dresden: 28.09.2000