Reflection in a Dead Diamond

Action/Thriller, Belgien/Luxemburg/Italien/Frankreich 2025, 91 min

Er hat sich in einem bezaubernden Luxushotel an der Côte d’Azur zur Ruhe gesetzt, was könnte auch schöner sein als der Süden Frankreichs? Doch seine Vergangenheit liegt auf der Lauer und scheint ihn schließlich einzuholen. Als die mysteriöse Zimmernachbarin (Maria de Medeiros) des inzwischen siebzigjährigen ehemaligen Spions John D. (Fabio Testi) plötzlich und spurlos verschwindet, muss er wieder aktiv werden. Sind ihm seine Feinde von einst auf den Fersen oder ist das Ganze ein Zufall, ein Missverständnis? John macht sich auf den Weg, sucht nach Antworten. Wo ist die Grenze zwischen der Realität und dem Gestrüpp seiner Erinnerungen? Wird er sich darin verirren? Das französische Filmemacher-Ehepaar Hélène Cattet und Bruno Forzani (»Amer - Die dunkle Seite der Träume«, 2009, »Leichen unter brennender Sonne«, 2017) ist bekannt für seine elegante Auseinandersetzung mit dem Genre-Kino der 1970er Jahre. In seinem neuen Film feiert es in furiosen Bildern die James-Bond-Film-Ästhetik. Großaufnahmen von Messern und Augen, von Körpern und Kohlensäureperlen, dem Blitzen von Diamanten und dem Glanz von Lederhandschuhen verschmelzen gekonnt, immer grell plakativ und überästhetisiert. Schockgefrorene Gewaltmomente verbinden sich mit verspielten parodistischen Einlagen. Ein Muss für Bond-Fans und eine gelungene Hommage an den Spionagethriller-Kult der 1960er Jahre. Mit dem inzwischen vierundachtzigjährigen Italiener Fabio Testi konnte das Regieduo eine europäische Galionsfigur jener Filmepoche gewinnen. Und noch immer ist Testi ein überaus charismatischer Protagonist des „klassischen“ Spions.
Grit Dora