Die Wärterin
Der dänische Spielfilm »Die Wärterin« von Gustav Möller, der seine Weltpremiere auf der 74. Berlinale 2024 feierte, ist ein durch und durch realitätsnahes Drama, das von Macht, Übergriffigkeit und moralischen Fragen handelt. Die Gefängniswärterin Eva (Sidse Babett Knudsen) gehört zu den Menschen, die sich um die Gefangenen kümmern und ihnen eine Chance geben. Dafür wird sie geschätzt und erledigt ihre Arbeit stets tadellos. Als Mikkel (Sebastian Bull) in die Hochsicherheitsabteilung ihres Gefängnisses eingesperrt wird, beantragt sie ihre Versetzung in diese Abteilung, um so in der Nähe dieses jungen Mannes zu sein. Ihre Position erlaubt es ihr, diesen anders, ja auch ungerecht, zu behandeln. Eines Tages geht sie aber zu weit und auf einmal hat er sie in der Hand. Dadurch entsteht ein umgekehrtes Machtverhältnis, bei dem nicht nur ihre Zukunft auf dem Spiel steht.
Der dänische Regisseur Gustav Möller (»The Guilty«) war schon immer fasziniert von dem Ort Gefängnis. Er schuf für seinen zweiten Spielfilm nun einen beklemmenden, in grau-blauen Farben gehaltenen Ort und sperrte seine Figuren beinahe physisch dort ein. Mit einem schweren emotionalen Paket lässt er seine beiden Figuren aufeinander prallen. Dabei offenbart sich nach und nach die ganze Tragik ihrer Verbindung. Gleichzeitig spielt der Film mit unterschiedlichen Machtpositionen und als Zuschauende ist man ständig hin- und hergerissen, wie man die Taten moralisch werten soll. So entstand mit »Die Wärterin« ein bedrückendes, eindringliches Drama, für das man starke Nerven braucht.
Doreen
Buch: Emil Nygaard, Albertsen, Gustav Möller
Regie: Gustav Möller
Darsteller: Sidse Babett Knudsen, Sebastian Bull, Dar Salilm, Marina Bouras, Olaf Johannessen, Jacob Lohmann, Siir Tilif, Rami Zayat
Kamera: Jasper Spanning
Musik: Jon Ekstrand
Produktion: Nordisk Film, Nordisk Film Production Sverige AB, Danmarks Radio (DR)
Bundesstart: 20.02.2025
Start in Dresden: 20.02.2025
FSK: ab 16 Jahren