Beating Hearts
Über 2,5 Stunden auf den Punkt gebracht: Diesen Film MUSS man im Kino sehen. Nirgends sonst können Bild- und Tontechnik diesem bild- und soundgewaltigen Genremix gerecht werden. Denn das sind die größten Pluspunkte des Mammutprojektes des französischen Schauspielers, Regisseurs und Drehbuchautors Gilles Lellouche. Er hat den 1997 erschienenen Roman des Iren Neville Thompson erfolgreich adaptiert: »L’amour ouf«, wie der Film im französischen Original heißt, feierte seine Premiere im Wettbewerb bei den 77. Internationalen Filmfestspielen von Cannes.
Im Zentrum steht die Liebesgeschichte zwischen Jackie und Clotaire. Eigentlich trennen sie Welten. Doch als sie aus dem Schulbus steigt, ist es quasi Liebe auf den ersten Blick. Eine echte Jugendliebe in den 80ern, entsprechender Soundtrack inklusive. Doch Clotaire gerät immer mehr auf die schiefe Bahn und landet - dennoch unverschuldet - im Gefängnis. Was bisher eine Coming-of-Age-Geschichte gepaart mit romantischer Komödie sein könnte, mündet jetzt in einen Gangsterfilm. Denn nach seiner Zeit im Knast muss sich Clotaire entscheiden, ob er den Weg der Rache einschlägt oder doch lieber um seine verlorene Liebe kämpft.
Dieser Bruch ist nicht leicht zu verkraften, entfaltet sich doch noch mal ein völlig neuer Film. Manchmal schrammt Lellouche dabei haarscharf am Klischee vorbei - aber mit einem Selbstbewusstsein, das erstaunlich ist. Wer sich darauf einlässt, wird seine helle Freude haben - und mit mehreren Ohrwürmern nach Hause gehen.
mana
Buch: Gilles Lellouche, Audrey Diwan, Ahmed Hamidi
Regie: Gilles Lellouche
Darsteller: François Civil, Adèle Exarchopoulos, Mallory Wanecque, Malik Frikah, Alain Chabat, Elodie Bouchez, Karim Leklou
Kamera: Laurent Tangy
Musik: Jon Brion
Bundesstart: 27.03.2025
Start in Dresden: 27.03.2025
FSK: ab 16 Jahren