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Stella. Ein Leben.

Drama, Deutschland/Österreich/Schweiz 2023, 121 min

Der deutsche Regisseur Kilian Riedhof war zuletzt mit seinem Film »Meinen Hass bekommt ihr nicht« in den Kinos und erzählte dort von einem Vater, der seine Frau bei den Anschlägen auf den Club Bataclan verloren hat. Er hat ein Händchen für reale Stoffe. In »Stella. Ein Leben« verfilmt er das Leben von Stella Goldschlag (Paula Beer). Im Berlin des Jahres 1940 ist sie eine junge Frau im Alter von 18 Jahren. Sie ist Jazzsängerin und träumt von einem großen Engagement in New York. Wichtig sind ihr die Musik, schöne Kleidung und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Als Tochter jüdischer Eltern will sie Deutschland, dem Krieg und dem ganzen System entfliehen. Drei Jahre später ist es ihr immer noch nicht gelungen, aber sie hat sich in den Passfälscher Rolf (Jannis Niewöhner) verliebt. Als sie irgendwann von der Gestapo geschnappt wird, wird sie gezwungen, für jene zu arbeiten. Im Jahr 1946 wird Stella für ihre Handlungen vor Gericht gestellt.
Nach einer intensiven Recherche entstand dieses ungewöhnliche, auch sperrige Biopic. Denn es erzählt gerade, dass nicht alle Unterdrückten in der Diktatur auch unschuldig waren und es viele Graustufen gab. Es zeigt auf, wie aus Opfern Täter werden und wie sich die moralischen Grenzen (auch aus Selbstschutz oder Schutz für andere) verschieben können. So gelang Riedhof zusammen mit seinen Drehbuchautoren Marc Blöbaum und Jan Braren mit »Stella. Ein Leben.« ein packendes Drama und ein fesselndes Porträt einer Frau. Paula Beer verkörpert diese hervorragend ambivalent und macht deutlich, wie schnell man vom Opfer zum Täter werden kann, wenn die Umstände keine andere Wahl zulassen.
Doreen