Maixabel - Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung
Kann es eine Versöhnung geben mit dem Mörder des eigenen Ehemanns? In »Maixabel« erleidet die gleichnamige Hauptfigur mit der gemeinsamen Tochter Maria einen schweren Verlust. Der sozialistische Politiker Juan María Jáuregui wird von Anhängern der Separatistenorganisation ETA im Baskenland ermordet. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt aus der Opfer- als auch der Täterperspektive. Sie konzentriert sich aber nicht darauf, alles abzuhandeln, was passiert ist und wie es dazu kam, sondern darauf, den Weg zu zeigen, den beide Gegenseiten gehen, um die Geschehnisse zu verarbeiten. So geht Maixabel zunächst in den Austausch mit Frauen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Außerdem leitet sie eine Organisation für andere Opfer von Terrorismus. Luis hingegen sitzt aufgrund des Verbrechens im Gefängnis, distanziert sich unterdessen von den Aktionen der Organisation. Als die Mediatorin Esther den Insassen die Möglichkeit bietet, sich mit den Leidtragenden ihrer Verbrechen auseinanderzusetzen, ist Luis der Einzige, der Interesse zeigt. 11 Jahre nach der Tat kommt es zu einem Treffen zwischen der Witwe des Opfers und dem Täter.
Dem spanischen Drama gelingt es, eine sensible sowie bedächtige Geschichte zu erzählen, die insbesondere durch die Dialoge der Hauptdarsteller*innen stattfindet. Die Regisseurin Icíar Bolláin stellt die Frage, was nach Gewalt, Tod und Terrorismus kommt und macht deutlich, wie wichtig Versöhnung und Vergebung für alle Beteiligten sind. Entstanden ist ein Plädoyer für das in den Dialog Treten und für den Frieden. Dabei sind die Konflikte nicht so stark auf die ETA und das Baskenland ausgerichtet, sondern können auch Stellvertreter für andere Situationen sein. Somit kommt der Film vielleicht genau zur richtigen Zeit in die Kinos.
J. Ahr
Buch: Icíar Bollaín, Isa Campo
Regie: Icíar Bollaín
Darsteller: Blanca Portillo, Luis Tosar, María Cerezuela, Urko Olazabal, Tamara Canosa, María Jesús Hoyos, Arantxa Aranguren, Bruno Sevilla, Josu Ormaetxe
Kamera: Javier Agirre
Musik: Alberto Iglesias
Produktion: Departamento de Cultura del Gobierno Vasco, Diputación Foral de Gipuzkoa, Euskal Irrati Telebista, Radio Televisión Española, Guadalupe Balaguer Trelles, Juan Moreno, Guillermo Sempere, Koldo Zuazua
Bundesstart: 26.05.2022
Start in Dresden: 26.05.2022
FSK: ab 12 Jahren