Mein Sohn
Manche Geschichten kann man immer wieder erzählen - so auch die, wie sich Eltern und ihre erwachsenen Kinder voneinander entfremden und wieder annähern können. Das Spielfilmdebüt »Mein Sohn« der deutschen Regisseurin Lena Stahl, die schon vorher als Drehbuchautorin tätig war und auch hier das Drehbuch schrieb, erzählt genauso eine Geschichte zwischen Mutter und Sohn. Nachdem Jason (Jonas Dassler) einen schweren Unfall hatte, beschließt seine Mutter Marlene (Anke Engelke), ihn von Berlin zu einer speziellen Rehaklinik in die Schweiz zu bringen. Auf dieser langen Autofahrt halten sie nicht nur bei alten Bekannten, wie der früheren Babysitterin Sarah (Hannah Herzsprung) an, sondern lernen sich auch auf eine andere Weise kennen. Dabei reißen aber auch alte Wunden auf. Das deutsche Roadmovie ist ein emotionales Drama im klassischen Sinne. Doch wunderbarerweise ist das Drehbuch von Stahl dabei nie melodramatisch, sondern bleibt dicht an realen Lebenswelten. So kann man hier und da auch bekannte Probleme oder schwierige Konstellationen wiedererkennen, aber vor allem reißt einen das melancholische Gefühl mit, das geprägt ist von Sehnsüchten und unerfüllten Erwartungen. Dass dies so gut funktioniert, verdankt der Film auch dem großartigen Cast: Allen voran zeigt Anke Engelke ihre Drama-Qualitäten im gelungenen Zusammenspiel mit Jonas Dassler (»Das schweigende Klassenzimmer«, »Der Goldene Handschuh«), der hier wieder einmal beweist, dass er die ganze Gefühlspalette spielen kann. So entstand mit »Mein Sohn« ein einfühlsames Drama, welches das Publikum auf einen emotionalen Road Trip mitnimmt.
Doreen
Buch: Lena Stahl
Regie: Lena Stahl
Darsteller: Anke Engelke, Jonas Dassler, Hannah Herzsprung, Karsten Mielke, Max Hopp, Golo Euler, Daniel Zillmann, Peter Jordan, Lucie Heinze
Kamera: Friede Clausz
Produktion: Steffi Ackermann, Miriam Düssel, Susanne Freyer, Willi Geike
Bundesstart: 18.11.2021
Start in Dresden: 18.11.2021
FSK: ab 12 Jahren