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A Pure Place

Drama, Deutschland 2020, 91 min

Der deutsch-griechische Regisseur Nikias Chryssos, der schon mit seinem Film »Der Bunker« auf sich aufmerksam gemacht hat, erzählt in seinem neuesten Spielfilm »A Pure Place« von der Strahlkraft und zerstörerischen Wirkung von Sekten. Dabei bedient er sich bei den erzählerischen wie visuellen Elementen des Genre-Kinos. Der Film spielt auf einer abgelegenen Insel in den Ägäis, welche von einer Sekte bewohnt wird. Unter ihrem charismatischen Anführer Fust (Sam Louwyck) leben sie nach einem strengen Reinheitsgebot und unter Anbetung der Hygeia gemeinsam in einer Villa. Unter ihnen in den Kellerräumen sorgen ‚schmutzige‘ Kinder dafür, dass die Seife, welche die Sekte in Massen benötigt, hergestellt wird. Auch die 14-jährige Irina (Greta Bohacek) und ihr Bruder Paul (Claude Heinrich) müssen dort schuften. Eines Tages wird Irina von Fust auserwählt, zu ihm nach oben zu ziehen. Während sie dort unter strenger Hand auch die Annehmlichkeiten erfährt, beginnt ihr Bruder zu rebellieren. Fasziniert von Sekten und ihren Wirkungsweisen schuf der Regisseur Chryssos zusammen mit dem Drehbuchautor Lars Henning Jung eine Geschichte über eine Reinheitssekte. Dabei baute er bekannte Muster und Strukturen solcher Glaubensgemeinschaften mit ein, kombinierte diese aber auch mit griechischer Mythologie und dunklen, manchmal in Neonfarben getauchten Genre-Elementen. So schuf er den passenden Rahmen für das spannende Drama, das mit einem offenen Blick, der gelungenen Kameraarbeit von Yoshi Heimrath (»Berlin Alexanderplatz«) und einem gut ausgewählten Cast (u.a. dem international bekannten Darsteller Sam Louwyck) seine Geschichte auf eindringliche Weise dem Publikum näher bringt. Es beweist, dass auch diese Blüten des deutschen Films Beachtung verdient haben.
Doreen