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Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia

Science-Fiction-Komödie, Kuba/Deutschland 2018, 92 min

Celeste (María Isabel Díaz Lago), Lehrerin im Ruhestand, begeistert im Planetarium von Havanna Schulkinder für Astronomie. Die täglichen Führungen sind die kleine Abenteuer in ihrem sonst recht eintönigen Leben. Ihr Mann ist gestorben, der erwachsene Sohn liebevoll, aber die beiden haben sich wenig zu sagen. Ein ganz alltägliches Leben also, bis die kubanische Regierung eine Meldung von außerordentlicher Tragweite herausgibt: Außerirdische haben in Havanna gelebt, um die Gewohnheiten der Erdbewohner zu erkunden und laden nun einige ausgewählte Menschen zum Gegenbesuch ein. Für die meisten klingt das extrem unglaublich, zumal damit das Verschwinden einiger Einwohner Havannas erklärt werden soll. Celeste allerdings versteht rasch. Ihre angeblich aus Russland kommende Nachbarin Pauline kam ihr schon immer etwas speziell vor. Nun hat sie ihr eine persönliche Einladung für die Reise ins All hinterlassen. Celeste packt die Koffer für das vorbereitende Trainingsprogramm der Regierung, sie hat einen Auftrag. Die Außerirdischen wollen von ihr über die Erde unterrichtet werden.
Regisseur Arturo Infante erzählt eine skurrile Story über kleine Leute angesichts eines großen lebensverändernden Ereignisses. Mit eher leisem Witz inszeniert er die in der jahrzehntelangen Mangelwirtschaft erprobten Improvisationstalente von Havannas Bewohnern, liebevoll setzt die Kamera den bröckeligen Charme der Metropole ins Bild.
María Isabel Díaz Lago (bekannt etwas durch Pedro Almodovar »Volver«) spielt die Celeste mit großer Wärme. Die leicht exzentrische Gesellschaft, die sich im Vorbereitungscamp zusammenfindet, kann man als Spiegelbild der kubanischen lesen - beherzter Umgang mit den Tatsachen, Freude am Leben unter spartanischen Bedingungen und derben Herausforderungen - wie etwa Gravitationsübungen in Regentonnen. Einfach leicht und heiter bleiben - egal, was passiert.
Grit Dora