TRAILER

Jojo Rabbit

Drama/Satire, USA/Deutschland 2019, 108 min

Deutschland ist ja Meister darin, deprimierende und ernsthafte Dramen über den zweiten Weltkrieg zu drehen. Vielleicht liegt es an den Schuldgefühlen? Jedenfalls bleibt immer ein bitterer Nachgeschmack, weil eben alles so furchtbar war. Da kommt es nur gelegen, dass (mein persönlicher Favorit) Taika Waititi sich die Nazi-Zeit einmal vorgeknöpft hat und eine andere Sichtweise darstellt. In »Jojo Rabbit« geht es nämlich um den kleinen Nachwuchs-Nazi Jojo Betzler (Roman Griffin Davis), der zusammen mit seiner fürsorglichen Mutter Rosie (Scarlett Johansson) in der liebevollen Obhut des dritten Reiches aufwächst. Jojo hat die für sich perfekte Kindheit: Nazi-Ferienlager, das Lernen des richtigen Granatenwurfs und wie wichtig es ist, besonders viele blonde Nachkommen zu zeugen. Partei-Mitglied werden steht ganz oben auf Jojos To-Do-Liste. Doch Jojo ist auch etwas Besonderes: Er hat nämlich einen unsichtbaren besten Freund - die etwas nettere Version von Adolf Hitler (Taika Waititi). Das kommt Jojo aber zugute, denn so steht ihm Hitler immer zur Seite in brenzligen Situationen. So eine Situation steht ihm auch bevor, denn Jojo findet heraus, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen bei sich zu Hause versteckt. Elsa (Thomasin McKenzie) erschrickt und verwirrt den kleinen Möchtegern-Nazi zutiefst. Sie ist ja gar nicht so schlimm und monströs, wie alle immer behaupten. Er beschließt, ein Buch über sie zu schreiben und fängt also an, sie zu beobachten und sich mit ihr zu unterhalten.
Taika Waititi, der sowohl das Drehbuch schrieb, die Regie übernahm und vor der Kamera stand, sagte im Vorfeld, dass er es kaum erwarten könne, die Nazis und ihre Ideologien zu veralbern. Neben Waititi und Johansson stehen auch Rebel Wilson und Sam Rockwell mit auf dem Plan. Das ganze basiert lose auf dem Roman „Caging Skies“ der neuseeländisch-belgischen Schriftstellerin Christine Leunens.
Anne