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Botticelli Inferno

Dokumentation, Deutschland/Italien 2016, 97 min

Seine „Geburt der Venus“ ist weltberühmt. Doch Sandro Botticelli malte auch Dantes Vision der Hölle. Der Dokumentarfilm »Botticelli Inferno« zeigt eine bislang wenig bekannte Seite des Meisters.
Der deutsche Regisseur Ralph Loop war von Botticelli nach den großen Ausstellungen vor einem Jahr in Berlin und London so fasziniert, dass er der Geschichte der Mappa dell'Inferno einen ganzen Dokumentarfilm widmete.
Ein Film über eine dunkel kolorierte Zeichnung von gerade mal 30 auf 40 Zentimetern, jahrhundertealt - ist das nicht furchtbar trocken? Wir sehen die Klimakammern des Vatikans, wo das Blatt aufbewahrt wird; eine deutsche Kunsthistorikerin, die mit Baumwollhandschuhen auf altes Papier deutet; einen Brief von Friedrich Lippmann, dem Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts, der 1882 das nahezu vollständige Konvolut Botticellis, 85 Zeichnungen, nach Deutschland holte.
Loops Film ist nicht dazu gedacht, Kunstwissenschaftlern neue Erkenntnisse zu verschaffen. Aber er unterhält Nicht-Fachleute aufs Beste mit dem wenigen Material, das man bei diesem Sujet so filmen kann: Wir sehen Aufnahmen von Florenz und Rom, einen Stadtführer, der von Pest, Dreck und Armut im 13. und 14. Jahrhundert erzählt, von einer Bevölkerung, die geistig weitgehend noch im Mittelalter verhaftet war, während die Ideen der Renaissance und des Humanismus heranwuchsen und zunächst einer elitären Schicht vorbehalten blieben. Es treten etliche Kunstexperten auf, die vor einem Hochleistungsscanner oder mit der Lupe in der Hand von Botticelli und dessen Arbeit schwärmen, aber auch erzählen, warum der heute als Kunstgenie verehrte Mann über Jahrhunderte vergessen war.

Buch: Ralph Loop

Regie: Ralph Loop

Kamera: Tobias Rupp

Bundesstart: 03.11.2016

Start in Dresden: 08.12.2016

FSK: o.A.