Die Schöne und das Biest
Was freue ich mich darüber, dass ich diesen Film rezensieren darf! Ich mag schräge, außergewöhnliche, nachdenkliche Filme - und eben wider jedes rationalen Verstandes auch Disney-Filme (jene alten, bezaubernden). Früher erlebte ich diese nur auf Musikkassette, und so jagen mir die ersten Töne der Melodie von »Die Schöne und das Biest« noch immer einen Schauer über den Rücken. Dieser Film ist ein Fest des Andersseins - sei es das verfluchte Biest, die verwunschenen Schlossbewohner oder allen voran Bücherwurm Belle, die so wunderbar eigensinnig, so freiheits- und wissensliebend ist. Chapeau, liebe Realfilm-Macher: UN-Botschafterin Emma Watson ist die perfekte Besetzung für diese ganz und gar unangepasste, intelligente junge Dame! Die detailverliebte Umsetzung erhält den Zauber des Disney-Klassikers - mit einem furchteinflößenden und zugleich liebenswerten Biest und einem traumhaften Schloss voller Magie. Die Geschichte indes ist schnell erzählt: Im Austausch gegen ihren eingesperrten Vater (Kevin Kline) bleibt Belle im Schloss des Biestes. Dessen verwunschene Belegschaft hofft, dass sie die „Eine“ ist, die mit ihrer Liebe den auf dem Schloss liegenden Bann bricht. Die zwei Sturköpfe kommen sich langsam näher, bevor das traute Glück gestört wird. Belles Verehrer Gaston ist in seiner Eitelkeit verletzt und bedroht Belles Vater - sie muss ihm zu Hilfe eilen. Und so gipfelt 26 Jahre nach Erscheinen des Trickfilms einmal mehr alles im finalen Kampf der beschränkten Dorfbewohner gegen „das Furchteinflößende, das Andere“. Hach, wäre doch die Welt ähnlich bunt und happy-endig wie bei Disney…
Viktoria Franke
Buch: Evan Spiliotopoulos, Stephen Chbosky nach Leprince de Beaumont
Regie: Bill Condon
Darsteller: Emma Watson, Dan Stevens, Luke Evans, Ewan McGregor, Emma Thompson, Ian McKellen, Stanley Tucci, Gugu Mbatha-Raw, Kevin Kline, Josh Gad, Sonoya Mizuno
Kamera: Tobias A. Schliessler
Musik: Alan Menken
Produktion: Mandeville Films, Walt Disney Pictures, Don Hahn, David Hoberman, Todd Lieberman, Jack Morrissey, Greg Yolen
Bundesstart: 16.03.2017
Start in Dresden: 16.03.2017
FSK: ab 6 Jahren