Multiple Schicksale - Vom Kampf um den eigenen Körper
Ach, die Welt wäre so einfach, funktionierte sie wie in diversen Errettungsfilmen - da gibt es das Böse auf der einen Seite und das Gute auf der anderen und natürlich gewinnt nach dramatischem Kampf Letzteres. Sollte es mal knapp werden, kommen die Riesenadler zu Hilfe oder manche SuperBatMen können auch gleich alle Probleme allein lösen. Dass es nicht so einfach ist, beweist schon die Tatsache, dass jährlich neue Streifen des Genres auftauchen - also ist wohl das Böse immer wieder auferstanden und leider nicht auf Ewigkeit im Schicksalsberg untergegangen.
Aber zum Film: Sieben Menschen tragen den Kampf im eigenen Körper aus - wahrscheinlich tun dies alle - nur, hier wird es ganz deutlich sichtbar, wenn man z.B. mit 35 läuft wie ein(e) 70-jährige(r) oder gar nicht mehr und Schmerzen am ganzen Körper hat oder im zarten Jugendalter schwere Ausfallerscheinungen.
Ihr Leid, ihre (wenigen) Freuden, ihre Mühe, einfachste Verrichtungen zu meistern, sind Gegenstand des Films. Insofern ist der Untertitel des Filmes sehr treffend, denn für die Protagonisten ist es ein täglicher K(r)ampf. Doch er wird mit ungleichen Mitteln geführt und ist äußerst unfair, denn der Ausgang ist vorher bestimmt. Noch hat keiner einen Weg gefunden, die Chancen gleichmäßig zu verteilen - der Gegner heißt Encephalomyelitis Disseminata, bekannt auch als Multiple Sklerose (MS) - und ist momentan unschlagbar.
TCR
Buch: Jann Kessler
Regie: Jann Kessler
Darsteller: Ursula Baumgartner, Rainer Dunstheimer, Graziella Just, Melanie Matoori, Bernadette Meier, Oliver Merz, Luana Montanaro
Kamera: Jann Kessler
Produktion: Jann Kessler
Bundesstart: 15.09.2016
Start in Dresden: 15.09.2016
FSK: ab 12 Jahren