Colonia Dignidad - es gibt kein zurück

Der 1921 in Bonn geborene Paul Schäfer, ein Sitzenbleiber und Sadist, Laienprediger und ausgemusterter Möchtegern-Nazi, floh Ende der 60er Jahre wegen ernster Gesetzes-Konflikte nach Chile. Hier gründete er die Colonia Dignidad - Kolonie der Würde und scharte viele junge Deutsche um sich, die ihm bereitwillig folgten auf dem Pfad einer sektenartigen Phantasie-Religion. Die Colonia Dignidad propagierte deutsche Zucht und Ordnung nach außen, umgab seine Insassen mit Stacheldraht und rekrutierte chilenische Waisenkinder. Unter diesen Bedingungen galt sie dem Pinochet-Regime als perfekter Ort, um dort gewisse Regimegegner „unterzubringen“. Während des Militärputsches 1973 werden die Stewardess Lena (Emma Watson) und ihr Freund Daniel (Daniel Brühl) auf den Straßen von Santiago de Chile verhaftet. Der deutsche Fotograf wird wegen seiner offenen Unterstützung Salvador Allendes umgehend in die Colonia Dignidad verschleppt, wohin ihm Lena nach ihrer Entlassung aus dem Stadion von Santiago alsbald freiwillig folgt. Ihre Nachforschungen über das Sekten-Lager weisen ihr den Weg. Sie gibt sich aus als eine um den rechten Glauben ringende Nonne und wird von Paul Schäfer (Michael Nyqvist) persönlich ins Lagerleben integriert. Während der seinen Sadismus pflegt und sich an seinen Jüngern sexuell vergeht, nutzt Pinochets Geheimpolizei verborgene Teile des deutschen Camps, um in aller Abgeschiedenheit zu foltern und zu töten. Im Lager irren Lena und Daniel einige Zeit aneinander vorbei, obwohl sich beide unter spezieller Obhut Schäfers befinden. Kaum erkennt Lena ihren Freund in dem vorgeblich hirngeschädigten Folteropfer, planen sie auch schon ihre gemeinsame Flucht. Wie viele Flüchtige, die „von Schäfers Glauben abgefallen“, zu dieser Zeit Schutz in der deutschen Botschaft suchen, müssen auch Lena und Daniel erkennen, wie weitreichend die politischen Verstrickungen Deutschlands in Chile 1973 arrangiert sind. Noch heute gelten die Unterlagen darüber in Deutschland als geheim.
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